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07/01/05

Team T-Mobile bei der Tour de France 2005

Text: Chris, Fotos: <a href="http://www.foto-grafik-satz.de">Mani Wollner</a>



Auch im Jahr 2005 versucht das T-Mobile Team um Jan Ullrich endlich den unbesiegbar scheinenden Lance Armstrong bei der Tour de France zu schlagen. In diesem Jahr ließ man für diese Mission sogar Publikumsliebling Erik Zabel zu Hause und stellte stattdessen 8 Helfer an die Seite von Jan Ullrich. Die Konzentration ist ganz auf Gelb gerichtet. Neben Ullrich starten Alexandre Vinokourov (Kas), Daniele Nardello und Giuseppe Guerini aus Italien, der Spanier Oscar Sevilla sowie Tobias Steinhauser, Stephan Schreck, Matthias Kessler und Andreas Klöden aus Deutschland.



Fahrer, Form, Erfolge

Jan Ullrich

Das T-Mobile Aufgebot wird von Jan Ullrich angeführt. Der 31jährige Tour de France Gewinner aus dem Jahre 1997 scheint in einer ähnlich guten Form wie 2003, wo er Lance Armstrong beinahe besiegen konnte, zu sein. Das Frühjahr von Jan Ullrich verlief sehr ordentlich. Diesmal gab es fast keine schlimmen Erkrankungen und folgerichtig blieben auch die Gewichtsprobleme aus. Ullrich startete traditionell mit der Sarthe Rundfahrt, die er auf Rang 10 beenden konnte, in die Saison. Danach folgte die anspruchsvollere Aragon Rundfahrt, wo er am Ende Rang 18 belegen konnte. Nach einem gut vierwöchigem Trainingslager in der Toskana nahm Ulle an der Katalonien Rundfahrt teil. Auch hier zeigte er bereits gute Form und beendete sein erstes ProTour Rennen auf Rang 18. Danach zeigte sich Ullrich endlich auch in Deutschland, wo er den schweren GP Schwarzwald auf Rang 5 beendet. Am Tag darauf verpasste Ullrich nur knapp seinen ersten Saisonerfolg, als er beim GP Gippingen nur von Alexandre Moos geschlagen wurde. Seinen ersten Saisonerfolg feierte Ullrich bei der Tour de Suisse. Dort gewann er souverän das Einzelzeitfahren vor Spezialisten wie Michael Rogers oder Bradley McGee. Am Berg zeigte Ullrich allerdings noch einige leichte schwächen, so dass er diesmal seine Lieblingsrundfahrt nur auf Rang 3 beenden konnte. Trotzdem ist Ullrich und sein Umfeld optimistisch, was einen erneuten Toursieg anbelangt.



Alexander Vinokourov
Andreas Klöden

Einer von Ullrichs wichtigsten Helfern, aber genauso ein potentieller Rivale um eine Podiumsplatzierung ist der Kasache Alexandre Vinokourov. Der 31jährige Vinokourov ist in exzellenter Form. In dieser Saison gewann er bereits Lüttich Bastogne Lüttich und belegte bei der Bayern Rundfahrt Rang 2 in der Gesamtwertung. Seine letzte Rundfahrt vor der Grand Boucle bestritt Vinokourov in Frankreich, wo die Dauphiné Liberé anstand. Dort präsentierte sich Vinokourov sehr stark. Am Ende sprang Rang 5 in der Gesamtwertung und ein Etappensieg bei der Bergankunft auf den Mont Ventoux heraus. Kurz vor der Tour konnte Vinokourov zusätzlich noch die Nationalen Meisterschaften von Kasachsten gewinnen und wird nun in seinem Landesmeistertrikot in Frankreich an den Start gehen.

 

Die große Unbekannte im Team ist die Form von Andreas Klöden. Der 30jährige, der die Tour im letzten Jahr sensationell auf Rang 2 beenden konnte hatte bis dato eine eher mäßige Saison. Sein erstes Höhentrainingslager, was er in diesem Frühjahr bestritt, bekam ihm gar nicht gut. Bei den Renneinsätzen fühlte sich Klöden kraftlos und musste bei den meisten Renne aussteigen. Nach einer längeren Trainingsphase kehrte Klöden gut erholt zurück und gewann bei der Bayern Rundfahrt eine Etappe. Bei der Dauphiné Rundfahrt blieb Klöden allerdings erneut blass, so dass man erst bei der Tour weiß in welcher Form er wirklich ist.

 

Ebenfalls im Aufgebot steht der treue Helfer Giuseppe Guerini. Seit Jahren zieht der 35jährige Italiener Ullrich schon die Berge hoch und ist immer da wenn er gebraucht wird. Auch in diesem Jahr wird Guerini wieder das Tempo in den Bergen machen. Der Saisonverlauf von Guerini war bis jetzt recht ordentlich. So stehen bis dato ein 14. Gesamtrang bei der Aragon Rundfahrt und Rang 17 bei der Tour de Suisse auf der Habenseite von Guerini.

 



Giuseppe "Turbo Beppe" Guerini
Tobias Steinhauser


Daniele Nardello

Der 33jährige Tobias Steinhauser ist Ullrichs bester Freund im Team aber ebenfalls ein wichtiger Fahrer für das Mannschaftszeitfahren. Des weiteren ist Tobias Steinhausers jüngere Schwester die neue Freundin von Jan Ullrich. Steinhauser hatte fast den gleichen Formaufbau wie Ullrich, bestritt die gleichen Rennen und trainierte mit ihm in der Toskana und in den Pyrenäen. Zählbares ist bei Steinhausers Renneinsätzen bis dato nicht herausgesprungen, aber dennoch wird er ein wichtiger Baustein im Team sein.

 

Daniele Nardello ist ebenfalls im Teamaufgebot. Der 32jährige Italien musste wegen Rückenproblemen, die er seit einem Sturz bei der Katarrundfahrt hatte, auf die fast komplette Frühjahrssaison verzichten. Wegen diesen Rückenbeschwerden musste er auch beim Giro D’Italia aufgeben. Jetzt aber scheint der 7. der Tour de France von 1999 und 2000 wieder zur alten Form zurückgefunden zu haben. Bei der Tour de Suisse lieferte Nardello gute Helferdienste für Ullrich und beendete die Rundfahrt selbst auf Rang 40. Nardello wird hauptsächlich im Flachen und in den Mittelgebirgsetappen viel Arbeit verrichten müssen.

 



Stephan Schreck

Stephan Schreck wird in diesem Jahr seine erste Tour de France bestreiten. Der 26jährige Schreck hatte im letzten Jahr eine starke Saison, wo er unter anderem Etappensiege bei der Sachsen Tour und Rothaus Regio Tour feiern konnte. In dieser Saison war Schreck lange Zeit wegen einer Fingerverletzung gehandicapt und konnte so nicht in Erscheinung treten. Schreck kämpfte sich jedoch wieder zur alten Form zurück und bekam das Vertrauen der sportlichen Leitung geschenkt in Frankreich an den Start gehen zu dürfen. Zur Vorbereitung auf de Tour besichtigte Schreck mit Ullrich die wichtigsten Pyrenäensteigungen und hatte fast den gleichen Rennkalender wie der Meister. Sein bis dato bestes Saisonergebnis war ein zweiter Rang auf einer Etappe der Ruta Del Sol. In vielen anderen Rennen musste er für Ullrich arbeiten und konnte so nicht auf eigene Rechnung fahren.

 



Oscar Sevilla
Matthias Kessler

Nach dem Verzicht auf Paco Lara bleibt Oscar Sevilla der einzige Spanier im Teamaufgebot. Der 28jährige Sevilla hatte bis jetzt nicht seine beste Saison und ist einiges von seiner 2001/2002 Form entfernt. Dennoch glauben Walter Godefroot und Mario Kummer an den Kletterspezialisten, denn in den Bergen wird er ein wichtiger Helfer sein. Weiterhin hat Sevilla im letzten Jahr bei der Tour gezeigt, dass er ein sehr guter Mannschaftszeitfahrer ist. Sein letztes Rennen vor der Tour de France war die Dauphiné Liberé. Im letzten Jahr belegte Sevilla dort Rang 3 in der Gesamtwertung, in diesem Jahr blieb er jedoch blass um musste sich mit Rang 41 zufrieden geben.

 

Der neunte Fahrer im T-Mobile Aufgebot ist Matthias Kessler. Der 26jährige Franke nimmt an seiner dritten Frankreichrundfahrt teil. In dieser Saison hat Kessler bereits den Giro D’Italia absolviert, den er auf Rang 25 beenden konnte. Hinzu kommen gute Ergebnisse bei den Ardennenklassikern, sowie Rang 7 beim GP Indurain und Rang 10 in der Gesamtwertung der Valencia Rundfahrt. Kesslers Hauptaufgaben bei der Tour werden vor allem darin bestehen bei den mittelschweren bis schweren Bergetappen so lange wie möglich an der Seite von Jan Ullrich zu bleiben.

 



Erfolgschancen:

Das T-Mobile Team ist der größte Konkurrent von Lance Armstrong und seiner Discovery Channel Mannschaft. Ullrich und Vinokourov sind in einer sehr guten Form und werden Armstrongs stärkste Herausforderer sein. Die Mannschaft ist stark genug um die Armstrong Mannschaft zu besiegen, doch dazu muss alles zu 100 Prozent passen. Ullrich und Vinokourov müssen sehr gut zusammenarbeiten und Klöden und Sevilla müssen in einer sehr guten Form an den Start gehen, um für ihre Kapitäne wichtige Helferdienste leisten zu können. Das Team wird sich ohne Erik Zabel nicht auf Etappensiege konzentrieren. Das einzige was zählt, ist der Gesamtsieg bei der Tour de France.

 

 

Das Aufgebot:

 

Jan Ullrich (Ger)

Tobias Steinhauser (Ger)

Matthias Kessler (Ger)

Andreas Klöden (Ger)

Stephan Schreck (Ger)

Alexandre Vinokourov (Kaz)

Oscar Sevilla (Spa)

Daniele Nardello (Ita)

Giuseppe Guerini (Ita)

 

Nine men on a mission

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