Gaben des natürlichen Testosterons sind nicht nachzuweisen, daher wird bei den Tests das Verhältnis Testosteron/Epitestosteron bestimmt. Dieser Test hatte schnell zur Folge, dass Epistestosteron zusätzlich eingenommen wurde, daher kam auch diese Substanz 1992 auf die Verbotsliste. Eine Zufuhr ist allerdings auch feststellbar. Liegt der Testosteron-Kontrollwert über dem festgelegten Wert, z. Z. bei > 4, ist ein Dopingverdacht gerechtfertig. Dieser Wert ist kein absoluter Wert, der Doping beweist, sondern ein von den Instanzen festgelegter, ab dem ein hinreichender Verdacht gerechtfertigt ist. Früher lag er wesentlich höher und wurde bereits mehrmals herabgesetzt.
Da der Grenzwert individuell von Natur aus höher liegen kann, wird dem Sportler die Möglichkeit eingeräumt dies zu bestätigen: Mittels einer Langzeitkontrolle muss er nachweisen, dass er natürlicherweise einen erhöhten Testosterinspiegel hat. Erschwert wird der Nachweis des Dopens durch die moderne Anwendungspraxis. Für eine gute Regeneration genügen oft kleine Dosen über wenige Stunden, die mittels Gels und vor allem Pflaster apliziert werden. Sonderanfertigungen sind auch beliebt, bekannt wurde durch den Balco-Skandal 'the cream', ein Testosteron/Epitestosteron-Gemisch. Auch ein oral anzuwendendes Spray könnte Wirkung zeigen. Daher wäre es von Vorteil, es lägen von allen Sportlern entsprechende Langzeitdaten vor, damit könnten Zweifel ausgeräumt werden und mancher Sportler könnte auch mit einem T/E-Wert unter 4:1 überführt werden. (Mario Thevis, 2.8.06) Näheres zu Testosteron und Anabolika im Allgemeinen siehe >>>hier
Wurde ein Dopingverdacht erhärtet, werden zur Absicherung zusätzliche Untersuchungen mittels der Isotopen-Massenspektroskopie durchgeführt, die eindeutig zeigen, dass Testosteron von außen zugeführt wurde. Erst zur Absicherung deshalb, weil dieser CIR-Test (carbon isotope ratio profiling) teuer ist. Allerdings zeigt der T/E-Test nur innerhalb weniger Stunden nach Anwendung des Testosteron befriedigende Ergebnisse. Eine Nacht genügt, um die Spuren zu beseitigen. Der CIR-Test ist zuverlässiger. Deshalb hat die USADA Mitte 2015 bekannt gegeben, dass sie verstärkt sofort den CIR -Test als alleinige Methode anwenden wird.
Eine Absicherung nach der T/E-Analyse ist auch in Verbindung mit folgenden Forschungsergebnissen besonders wichtig: Eine neue schwedische Studie zeigt Ungenauigkeiten durch Genanomalien auf. Das Testosteron/Epitestosteronverhältnis im Urin wird damit verändert. So wird es zum Einen möglich, dass die Testosterondoping nicht erkannt wird, zum anderen werden u.U. Nichtdoper fälschlicherweise bezichtigt. Siehe hier: economist: High hopes, Karolinska Institutet: Genetics of androgen disposition : Implications for doping tests dradio: Gespräch Thomas Kistner zu Testosteron-Dopingtests
Dass der Nachweis immer schwieriger wird angesichts der modernen Anwendungsmethoden und dass die Sportler individuell unterschiedlich auf Testosterongaben ansprechen, zeigt folgende Studie: > Martial Saugy, Universität Lausanne
Genetische Unterschiede, die auch ethnisch bedingt sind, bestimmen nach einer neueren Untersuchung am Doping-Analyse-Institut der Universität Lausanne die Höhe der natürlichen Testosteronwerte.:
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