Im Januar 2005 fand in Heidelberg auf Initiative von Prof. Gerhard Treutlein eine erste europäische Tagung zum Thema Dopingprävention statt. Im vorliegenden Buch sind die Beiträge nachzulesen.
Angesichts der heutigen Situation, in der die Affairen Balco, USA, und, ganz aktuell, Operación Puerto, Madrid, für viel Aufregung und Wirbel sorgen, kann man sich fragen, warum erst so spät. Die Antwort ergibt sich aus der Lektüre: Dopingprävention führte ein Schattendasein, vorangetrieben von einigen Weitsichtigen aber als Notwendigkeit weitgehend geleugnet , verdrängt oder unterdrückt von der Mehrheit der am Tanz beteiligten. Wer bitte schön, hat schon ein Dopingproblem.
Doch heute scheint kein Zweifel mehr zu bestehen: Der Hochleistungssport hat ein Dopingproblem, aber, und das ist gravierender, auch der Freizeit- und Amateursport. Und hier setzte die Tagung an. Das Poblem Doping kann nicht allein damit erheblich reduziert werden, dass mit Repressalien gedroht wird, sondern nur mit Hilfe umfangreicher Präventionsmaßnahmen, die bereits im Kinder- und Jugendalter ansetzen. Wie erfolgreich entsprechende Maßnahmen sein können, wird allerdings auch davon abhängen, ob die beteiligten Akteure wie Politik, Sponsoren, Medien, Sport usw. mitziehen und anfangen, zu ihrer eigenen Verantwortung zu stehen.
Die Beiträge der internationalen Teilnehmer sind vielfältig, thematisch breit gestreut, auch wenn kleine Überschneidungen vorkommen. Sie decken zwar ein wissenschaftliches Spektrum ab, bleiben aber im Allgemeinen für Laien gut verständlich. Dies scheint mir wichtig, da das Thema nicht in universitären Zirkeln verstauben, sondern der breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden sollte.
Der Tagungsband ist empfehlenswert für alle, die sich theoretisch und praktisch des Themas annehmen möchten. Es ist kein leichtes Thema, das zeigen die Texte, aber die Auseinandersetzung damit könnte sich für alle involvierten Gruppen, auch die Fans, langfristig lohnen.
Die Beiträge wurden in 4 Bereiche gegliedert. Im Folgenden eine kurze Inhaltsangabe (nicht vollständig):