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Saisonbilanz Wiesenhof-Akud 2006

von Steamboat, Januar 2007

&copy Fotos: * velo-photos.com, **Mani Wollner, *** capture-the-peloton.com



Wiesenhof-Akud fusionierte Ende der Saison 2005 aus den Überresten des Professional Teams Wiesenhof mit dem Continental Team Akud - Arnolds Sicherheit. Viele Fahrer des Rennstalls, der vom Geflügelproduzenten in der Hauptverantwortung gesponsort wurde, verabschiedeten sich in Richtung Milram, so dass sich die verbliebenen Akteure des Akud-Kaders und der Wiesenhof-Rumpftruppe mit einigen weiteren Zugängen erst zusammenfinden mussten. Allzu lange dauerte der Eingewöhnungsprozess aber nicht, wie sich schon vorweg sagen lässt. Viele Neuankömmlinge waren schon bestens mit den Erfordernissen des Profi-Radsports vertraut. Ein kurzer Blick auf ein paar neue Namen klärt auf: Thorsten Schmidt, Tomas Konecny oder auch Marcel Sieberg hatten sich ihre Sporen schon verdient.

 



Das Team soll nach den Planungen der Verantwortlichen um Manager Raphael Schweda sowie den Sportdirektoren Jens Heppner, Jochen Hahn und Markus Schleicher irgendwann den Pro Tour (PT) Status anpeilen, sofern diese Serie dann in der bisherigen Form noch Bestand haben sollte. Momentan jedoch stapelt man eine Etage tiefer, die Teilnahme an der Tour de France gilt auch in näherer Zukunft noch als blanke Utopie. 2006 stand die Deutschland-Tour als Saisonhighlight im Mittelpunkt des Interesses. Natürlich erhoffte man sich die eine oder andere Einladung zu PT-Klassikern neben den Vattenfall Cyclassics. Daneben wollte man bei den einheimischen Rennen glänzen und bei den Eintagesrennen auf belgischem Kopfsteinpflaster gut aussehen.

** Boygroup Wiesenhof ...
** ... auf Tour


Zunächst mussten aber die Abgänge von einigen Fahrern verschmerzt werden. Als großer Verlust ist dabei vor allem der Wechsel von David Kopp zu Gerolsteiner anzusehen. Aber auch Sebastian Siedler, Christian Knees oder André Greipel mussten erstmal angemessen ersetzt werden.

 

Infolgedessen kamen u.a. oben genannte Fahrer. Aber es blieben z.B. Steffen Radochla oder auch der Deutsche Überraschungsmeister Gerald Ciolek, der 2005 bei den Straßentitelkämpfen Zabel & Co eine lange Nase gemacht hatte.

 

** Radochla in Luxemburg
** Ciolek im Meistertrikot


Unfreiwillig geriet das Team im Herbst des Jahres in die Schlagzeilen, als herauskam, dass der Co-Sponsor Arnolds Sicherheit auf Grund von unternehmensinternen Unterschlagungen Insolvenz anmelden musste. Der Fortbestand der Truppe konnte aber gesichert werden. Ein neuer Co-Sponsor wurde gefunden. 2007 heißt das Team dann Wiesenhof-Felt. Abgesehen von diesem Intermezzo verweilte die Equipe aber auf dem sportlichen Parkett.



Pro Tour

Die PT-Saison erlebte das Team zumeist als Zaungast. Außerhalb Deutschlands erhielt man nirgends eine Starterlaubnis.

 

Die Höhepunkte bildeten tatsächlich die Vattenfall Cyclassics sowie die Deutschland Tour. Bei dem Klassiker in Hamburg hegte man die Hoffnung, dass Ciolek im Finale ein Wörtchen mitsprechen könne. Bei der Deutschland-Tour schielte man nach einer guten Gesamtplatzierung und nach mindestens einem herausragenden Tagesergebnis.

 

Die Vattenfall Cyclassics endeten mit dem erhofften Sprintfinale. Der junge Deutsche hatte es tatsächlich geschafft, der Auslese stand zu halten und zählte zur Kopfgruppe, als es um die Meriten ging. Zwar blieb der große Coup aus, aber Cioleks fünfter Platz darf dennoch als Riesenüberraschung gelten. So gut platzierte sich kein anderer Fahrer eines Professional Teams bei einem PT-Klassiker in der Saison 2006. Auf dem Weg durch die Hansestadt erhielt er Unterstützung von Felix Odebrecht, Steffen Radochla, Artur Gajek, Lars Wackernagel, Gregor Willwohl, Corey Sweet und Christian Leben.

** Leben
** Wackernagel


Aber Ciolek setzte noch einen drauf. Bei der Deutschland-Tour bezwang er bei der dritten Etappe die Konkurrenz und düpierte – wieder oder erneut - Zabel. Nach Bewältigung des Abschnitts von Witzenhausen nach Schweinfurt fügte er seinem Sieg bei der Deutschen Meisterschaft 2005 einen weiteren Meilenstein seiner noch jungen Laufbahn hinzu.

 

Bei der Abschlussetappe versuchte der Youngster es noch einmal, aber er schaffte "nur" den fünften Rang. Dennoch kann Ciolek für sich in Anspruch nehmen, mal wieder ein dickes Ausrufezeichen gesetzt zu haben. Bester im Klassement seines Rennstalls wurde er allerdings nicht. Gerhard Trampusch belegte in der Endabrechnung den 28. Rang.

 

Mit an Bord bei der D- Tour waren übrigens Robert Retschke, Radochla, Sieberg, Lubor Tesar, Schmidt und Tim Klinger neben Ciolek und Trampusch.

** Tesar
** Klinger


Weltmeisterschaft

Für die WM in Salzburg wurde Sieberg in die nationale Auswahl berufen, der in erster Linie die Aufgabe zukam, Zabel bei dessen Titelambitionen zu unterstützen sollte. Der Wiesenhof-Fahrer erledigte diese zur vollsten Zufriedenheit.

 

Der Youngster Ciolek startete noch für die U 23-Nationalmmannschaft, weil er sich im Alter von 20 Jahren noch nicht mit den Routiniers messen und dementsprechend "nur" 176 Kilometer absolvieren musste, um dem vorerst größten Erfolg seiner Karriere zu erzielen. Ihm gelang es in der letzten Runde, sich einem Sextett anzuschließen, das den Titel unter sich ausmachte. Ciolek war sich nicht im Klaren, ob er der schnellste unter ihnen sein würde. Aber schließlich wagte er einen Sprint, bei dem ihm seine Gegner nichts mehr entgegen zu setzen hatten. Im Trikot der Nationalmannschaft hob er die Hände siegesgewiss in die Höhe und reüssierte in eindrucksvoller Manier.

** veni
* vidi
*vici


Es ist schon als erstaunlich, was der Kölner in seinem Alter schon alles erreicht hat. Zabel hat er z.B. den Weltmeistertitel voraus – auch wenn dieser bei Ciolek durch die Altersklasse begünstigt wurde. Soviel Lorbeer erhalten viele Profis während ihrer gesamten aktiven Zeit nicht. Schon jetzt deutet sich eine große Karriere an… Aber diese Bürde kann auch eine Belastung für die Zukunft sein. Dennoch ist seine Entwicklung ganz erfreulich. Der Titel bei den Deutschen Meisterschaften 2006 ist mit Sicherheit keine Eintagsfliege, wie man jetzt schon konstatieren kann. In vielleicht nicht ganz so ferner Zukunft könnte dem Erwerb des Deutschen-Meister- und des Regenbogen-Trikots auch ein grünlich schimmerndes Trikot, das es nur in Frankreich nach den Strapazen einer dreiwöchigen Rundfahrt zu gewinnen gibt, folgen. Nach seinem eigenen Gusto möchte er auch bei den Kopfsteinpflasterrennen häufiger seine Aufwartung machen, um nicht nur als Sprinter in die Annalen einzugehen.



Outside Pro Tour

Der Rennstall startete ohne Fahrrad in die Saison. Dafür erhoffte man sich durch ein Survival-Trainingslager in einem Schneegebiet eine Stärkung des Mannschaftsgeistes. Inwiefern sich dieser Spirit auf die ersten Rennen auswirkte, lässt sich nur schwerlich erahnen und bietet Anlass zu Spekulationen. Jedenfalls konnte in den ersten Monaten des Jahres kein Sieg vermerkt werden.

 

Ciolek kam dem Unternehmen 'erster Saisonsieg' (zumindest in Rennen oberhalb der .2 Notierung) allerdings sehr nahe, als er bei Rund um den Henninger Turm (1.HC) auf die Zielgerade einbog. Nur wenige Zentimeter fehlten dem damals amtierenden Deutschen Meister, um Stefano Garzelli noch abzufangen. Man muss ihm zugestehen, dass er auch durch eine Welle vom Italiener am straighten Sprint gehindert wurde. Aber schon diese Platzierung zählt als superbes Ergebnis. Aber der Rheinländer stillte seinen Erfolgshunger mit einem Sieg in Franken, als er im Sprintfinale das Rennen 'Rund um die Nürnberger Altstadt' (1.1) gewann.

 

Zuvor hatte er in Kroatien eine Etappe der Jadranska Magistrala (2.2) gewinnen können. Nicht ganz so erfolgreich, aber dennoch aller Ehren wert ist sein Abschneiden als Dritter bei der ersten Etappe der Driedaagse van West Vlaanderen (2.1) einzuordnen. Auch Sieberg wusste im Rahmen der Rundfahrt 'Driedaagse van West Vlaanderen' mit einem dritten Etappenrang zu gefallen.

*Das Henniger-Podium
* Sieberg


Den ersten Saisonsieg gab es übrigens bei der Friedensfahrt (2.1) zu verzeichnen. Der Tscheche Tesar jubelte in Thale über den ersten Platz im Finale vor Karl Menzies. Aber das war bei weitem noch nicht alles. Am Abschlusstag zeigte sich Torsten Schmidt in Siegerlaune. Er gewann in Hannover nach einem Soloritt, als er sich beizeiten aus einer Spitzengruppe abgesetzt hatte. Eine weitere Podiumsplatzierung im Rahmen dieser prestigeträchtigen Rundfahrt gelang Radochla. Er belegte bei der zweiten Etappe den zweiten Rang hinter Danilo Hondo.

 

Radochla bot ebenso bei Veenendaal-Veenendaal (1.HC) eine akzeptable Leistung. Er sicherte sich den zweiten Platz. Im Vergleich zu Ciolek beim Henninger unterlag 'Radde' jedoch einem richtigen Sprinter – Tom Boonen. Im Übrigen sorgte er für zwei Etappensiege beim Giro del Capo (2.2) in Südafrika. Da aber in Bezug auf die Bilanzen lediglich die Erfolge bei den PT-Rennen, HC und .1-Rennen von Relevanz sind, werden diese Siege nur am Rande erwähnt.

** Schmidt
** Radochla


Bemerkenswerte Resultate schaffte er aber auch in den 'besseren Rennen'. Er errang einen Tagespodiumsrang, als er bei der Tour de Langkawi (2.HC) hinter zwei Argentiniern von Panaria den dritten Platz erreichte.

 

Dem Neo Gajek hingegen gelang ein richtiger Hammer. Er setzte sich beim Omloop van het Houtland-Lichtervelde (1.1) durch, als er mit einem Vorsprung der starken Konkurrenz (u.a. Hondo) ein Schnippchen schlug. Durch eine ausgesprochen couragierte Fahrweise setzte er sich aus einer vierköpfigen Spitzengruppe ab und konnte nicht mehr gestellt werden. Diesen Erfolg konnte man zu Beginn der Saison nicht einmal erahnen. Hoffentlich kann sich Gajek im Team weiterentwickeln. Ferner zeichnete er für einen Sieg bei Rund um den Sachsenring (1.2) verantwortlich.

** Arthur Gajek


Wiesenhof-Akud machte natürlich bei Rundfahrten in den deutschen Bundesländern vom seinem automatischen Startrecht Gebrauch. Bei der Niedersachsen-Rundfahrt (2.1) konnte jedoch kein Tageserfolg realisiert werden. Zwar gingen mit Radochla, Sieberg und Ciolek drei starke Sprinter an den Start, aber gegen die Übermacht von Alessandro Petacchi schien kein Kraut gewachsen zu sein. Bei der Abschlussetappe ereichte zumindest Sieberg als Dritter das Tagespodium. Ansonsten blieb diese Tour besonders Radochla in schmerzvoller Erinnerung, weil er bei der Zielankunft der dritten Etappe stürzte und die Veranstaltung verletzt verließ.

 

Bei der Rheinland-Pfalz (2.1) war es erneut kein Sprinter, der mit einem guten Resultat brillierte. Die zweite Etappe beendete Trampusch auf dem dritten Rang, als er sich einer Spitzengruppe anschloss und nur seine ehemaligen Teamkollegen aus Gerolsteiner-Tagen, René Haselbacher und Thomas Ziegler (jetzt T-Mobile), schneller waren.



Geografisch befindet sich die Bayern-Rundfahrt (2.HC) näher an seiner österreichischen Heimat. Dieses mag Trampusch bei der zweiten Etappe bewogen haben, sich besonders ins Zeug zu legen. Seine Mühen wurden mit dem Tagessieg und der vorübergehenden Führung in der Gesamtwertung entlohnt. Ansonsten hielt sich das Team bei dieser Rundfahrt zurück.

 

* Bayernkönig Trampusch


Auf dem Weg zum Kitzbüheler Horn bei der Österreich-Rundfahrt (2.1) musste sich Trampusch nur Tom Danielson und Tagessieger Christian Pfannberger geschlagen geben. Dennoch blieb ihm die Hoffnung, diese Rundfahrt zu gewinnen. Am Ende landete er aber nur auf dem siebten Platz. Seine Stallgefährten Sieberg und Ciolek sorgten bei der Abschlussetappe für Furore. Sieberg gab sich nur dem Tagessieger Fabrizio Guidi geschlagen, während Ciolek den vierten Platz in Wien erreichte.



** Ganz entspannt: Retschke

Retschke seinerseits landete auf dem exzellenten zweiten Platz bei der TEAG Hainleite Erfurt (1.1). Zwar konnte auch er den Sieg von Jens Voigt nie gefährden, aber er setzte sich gegen die restliche Konkurrenz überzeugend durch und holte für seinen Rennstall ein gutes Ergebnis.

 

Eine Einladung nach Frankreich zur Tour du Poitou Charentes (2.1) erhielt das Team auch. Dort verkaufte sich die Equipe teuer und setzte Akzente. Radochla gewann die dritte Etappe infolge eines Massensprints. Dabei verwies er Sieberg auf den zweiten Rang, weshalb ein Doppelsieg gefeiert wurde. In umgekehrter Reihenfolge kamen die beiden bei der letzten Etappe ins Ziel. Dieses Mal gelang aber kein erster Platz, da es einem Gegner (Nicolas Vogondy) gelungen war, mit einem knappen Vorsprung vor den beiden ins Ziel zu kommen. Dennoch kann der Ausflug nach Frankreich unter der Rubrik "Erfolg" zusammengefasst werden.

 

Ebenso in Belgien ging die Equipe bei manchem Rennen im Spätsommer an den Start. Beim Memorial Van Steenbergen - Aartselaar (1.1) glänzte Radochla, als er den dritten Platz einfuhr. Im Sprint musste er sich Nico Eeckhout und Robbie McEwen geschlagen geben.

 

Sieberg sorgte beim GP Jef Scherens (1.1) für einen weiteren großen Erfolg. Er ließ sämtliche Konkurrenten hinter sich, als er sich von diesen absetzte und das Ziel als Solist erreichte. Beim Münsterland-Giro (1.1) komplettierte er ein Abschlusspodium, das nur aus Fahrern von Professional Teams bestand. Sieberg wurde Dritter bei dem Nachfolgerennen von Groningen-Münster. Begünstigt wurde dieses Resultat aber durch die Fehlleitung einer Spitzengruppe ca. 12 km vor dem Ziel, so dass der Rennverlauf letztlich auf den Kopf gestellt wurde.



Zwischen die Speichen gesehen...

Die einzige deutsche Professional Equipe schlug sich 2006 ganz beachtlich. Das drückt nicht nur der zehnte Rang in der UCI Mannschaftswertung aus. Es wäre müßig zu erörtern, unter welchen Umständen vielleicht eine noch bessere Platzierung möglich gewesen wäre. Mancher scheinbar besser besetzte und höher eingestufte Rennstall wurde in die Schranken verwiesen. Acht Saisonsiege sprechen dahingehend eine deutliche Sprache. Die Erfolge wurden bei z.T. sehr gut besetzten Rennen möglich.

 

Der Ausflug zu den PT-Rennen wurde zum vollen Erfolg. Ciolek entführte 18 PT-Zähler. Nur ein Fahrer eines Professional Teams errang mehr Punkte. Allerdings blieb Ciolek der einzige Akteur des Rennstalls, der PT-Punkte errang.



Natürlich lassen sich manche Bereiche noch verbessern. Bei den Klassements der Rundfahrten schaute man meistens in die Röhre. Trampusch schien der einzige Trumpf in diesem Segment zu sein, so dass er folglich auch allein auf weiter Flur war. Dafür stellte sich die Equipe bei den Eintagesrennen umso besser an, wie drei Siege, drei zweite und zwei dritte Ränge belegen. Dazu kommen noch fünf Siege nebst mehreren Podestplatzierungen nach Etappenankünften.

 

Den Vogel abgeschossen hat Ciolek mit seiner U23-Weltmeisterschaft. Die wurde zwar nicht in den Farben des Teams erzielt, stellt aber schon eine Besonderheit, ein echtes Sahnestück, dar. Seine Saison endete auf dem 11. Rang der UCI Europe. Sieberg (50.), Radochla (67.) und Gajek (97.) schoben sich auch unter die besten hundert Fahrer. Radochla gelang dieses gar dreifach, da er auch in der UCI Asia (87.) und UCI Afrika (44.) zu finden ist. Damit fand er auch Aufnahme in der Top Acht. Wer noch dabei ist, ist im folgenden Abschnitt zu lesen.



Top Acht

Ciolek – Sieberg – Radochla – Gajek - Trampusch – Schmidt – Tesar – Retschke

 

Ciolek: 2005 wurde er Deutscher Meister bei den Profis und dann im Folgejahr U23-Weltmeister. Dazu gewann er eine Etappe der Deutschland-Tour. Den Rest kann man verschweigen, da der Platz hier nicht ausreicht. Was folgt künftig?

Sieberg: Ein toller Sieg gelang ihm beim GP Jef Scherens. Aber auch sonst deutete er außerordentliches Talent an.

Radochla: Neben einigen Ehrenplätzen gelang ihm in der Saison ein Etappenerfolg.

Gajek: Toll, was der Neo 2006 zeigte, besonders mit dem Sieg in Belgien. Mal sehen, was er nächste Saison drauf hat.

Trampusch: Die Rubrik Klassementfahrer versuchte er mit Inhalt zu füllen. Ein Etappenerfolg gelang, aber er war nicht immer voll auf der Höhe.

Schmidt: Sein Wechsel zum Wiesenhof-Team ermöglichte ihm im einen Etappensieg bei der Friedensfahrt.

Tesar: Auch er feierte bei der Friedensfahrt einen Tagssieg, ließ aber manche Wünsche unerfüllt.

Retschke: Auch er wollte sein Glück versuchen. In Erfurt war er immerhin Gast auf dem Podium.

** Schmidt
** Sieberg


Ausblick

So darf es weitergehen, könnte man meinen. Vielleicht sollte ein Rundfahrer hinzukommen, aber der Rest passt im Großen und Ganzen.

 

Das wäre die blanke Theorie. Die Realität sieht anders aus. Erwartungsgemäß war Ciolek nicht zu halten. Er heuerte bei T-Mobile an. Auch Sieberg verlässt die 'Grünen' und wird sich bemühen, den bereits bei der WM in der Praxis erprobten Support für Zabel in der neuen Saison regulär bei Milram umzusetzen. Klassementfahrer Trampusch zieht es in die Heimat ,und ein vierter Fahrer der Top Acht, Tesar, wird in der nächsten Saison fehlen, da er seine Laufbahn beendet. Ferner verlassen mit Tim Klinger und Carlo Westphal zwei Akteure die Truppe, um ihr Potential bei Gerolsteiner besser zur Geltung zu bringen. Beide allerdings hinterließen bei ihren Rennverpflichtungen in der abgelaufenen Saison einen guten Eindruck, wie man an dieser Stelle erwähnen sollte, wenngleich vergleichbare Resultate fehlten. Auch Konecny, Sweet sowie Wackernagel und Willwohl kehren dem Rennstall den Rücken, so dass fast schon der Eindruck entsteht, ein Neubeginn stände unmittelbar bevor, und die erfolgreiche Saison ließe sich nicht wiederholen.



Aber Schweda blieb nicht untätig und ihn verließ auch nicht der Mut. Trotz der hohen Fluktuation ließ er sich nicht bange machen. Aus der Not machte er eine Tugend. Ein "Jahrhunderttalent" wie Ciolek ist nicht beliebig häufig reproduzierbar und kann auch nicht adäquat ersetzt werden. Das wird auch gar nicht erst versucht.

 

Vielmehr wird die Gelegenheit am Schopfe ergriffen, die Ausrichtung des Teams neu zu justieren. Es wurde weniger auf die Verpflichtung von Nachwuchsfahrern geachtet, sondern gestandene Profis werden künftig den Ton in der Mannschaft angeben. Ein Quartett von T-Mobile hat sich der Wiesenhof-Equipe angeschlossen - Steffen Wesemann, Jörg Ludewig, Bas Giling und Olaf Pollack. Klar ist, dass man insbesondere mit der Verpflichtung des ehemaligen Gewinners der Flandern-Rundfahrt auf Wildcards einerseits bei diesem Monument sowie andererseits bei Paris-Roubaix setzt.

* Pollack
* Ludewig


Sollte diesem Vorgehen Erfolg beschieden sein, dann steht Wesemann mit Stefan Van Dijk ein weiterer Akteur zur Verfügung, der ihn bei dem Versuch, Paris-Roubaix doch noch zu gewinnen, wertvolle Arbeit liefern kann. Für die Sprintankünfte bei Etappenrennen steht natürlich Pollack neben Radochla zur Verfügung. Vielleicht gelingt es Ludewig, das Zepter bei den Rundfahrten zu schwingen, schließlich ging er bei Gilberto Simoni in die Lehre, so dass ihm das Terrain nicht ganz unbekannt ist. Ob er erfolgreicher als Trampusch sein kann, sei dahingestellt. Bei der Deutschland-Tour erhält er die Gelegenheit, zu zeigen, was er aus der Saeco-Zeit behalten hat. Vielleicht startet Wiesenhof bei der Tour de Suisse, da die Verpflichtung des Schweizers Wesemann mit der Intention geschah, dass damit eine Einladung zu der sehr renommierten Rundfahrt erfolgen könnte. Aber auch Giling ließ verlautbaren, dass er sich drauf freue, auf eigene Rechnung fahren zu können und nicht mehr länger in ein relativ starres System wie bei T-Mobile eingebunden zu sein. Solche Äußerungen verpflichten natürlich und heben die Ansprüche seitens der Teamleitung.

 

Teamplayer Daniel Musiol, der nach einem einjährigen Abstecher zu Milram wieder zurückkehrt, ist ein weiterer Neuzugang. André Schulze verließ Lamonta, um sich bei Wiesenhof weiterzuentwickeln. Zudem wurde ein slowakisches Brüderpaar, Martin und Peter Velits, geholt.

* Giling
*** Van Dijk
* P. Velits


Man möchte hoffen, dass der Rennstall nahtlos an die Erfolgsserie der letzten Saison anschließen kann. Vielleicht gelingt es ja tatsächlich, ein Wiesenhof-Trikot fernsehgerecht auf einem PT-Abschlusspodium zu präsentieren. Dann wird der Schriftzug Felt auf dem Dress prangen, der sich künftig als Co-Sponsor zur Verfügung engagiert.

 

Viel Erfolg dabei.

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