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Saisonbilanz Caisse d'Epargne - Illes Baleares 2006

von Steamboat, Februar 2007

Layout & Bildredaktion: maki

&copy Fotos: * momo, **Mani Wollner, *** capture-the-peloton.com, **** www.velo-photos.com, ***** cyclingimages.com



Der 15. Juli 2006. Dieser Tag war in seiner Bedeutungslosigkeit eigentlich nicht zu unterbieten. An diesem Tag schien die Sonne – wie so häufig im vergangenen Sommer. Das Peloton der Tour de France setzte sich in Béziers in Bewegung. Es ging über eine Streckenlänge von 230 Kilometern nach Montélimar. Es war typisches Ausflugswetter, kein Tag für Schlachten. Die typische Ruhe vor dem Sturm.



Ein Tag, an dem man im Peloton noch nicht ganz weiß, was geschehen soll. Was macht der Sponsor? Sitzt am Pool oder badet im Ozean. Ein Tag, an dem man gerne im Feld auf dumme Gedanken kommt. Dann schreit einer der Spaßvögel aufgebracht "chûte", und die Teambetreuer in den Begleitfahrzeugen werden unruhig, weil sie glauben, es gäbe einen Massensturz, während sich die Radler köstlich amüsieren, dass ihnen mal wieder ein Spaß gelungen ist.



im Hintergrund die Pyrenäen
**

Die Berge der Pyrenäen liegen hinter dem Feld, man bewegt sich auf die Alpen zu. Die Etappe ist flach. Aber auch die Formationen der Sprinter bleiben ruhig. Man trödelt vor sich hin. Kurzes Durchzählen. Fünf Mann fehlen. Sie sind schon voraus gefahren, schließlich geht es ja um was. Gefahr für das Klassement? Der beste Ausreißer ist 28:50 Minuten zurück. Keine Bange. Denen geht es nur um die Etappe.



Vorne sind Jens Voigt, der wechselweise bei den Austragungen der 'Großen Schleife' mal das Gelbe tragen oder eine Etappe gewinnen will, Sylvain Chavanel, der was für seine persönliche Bilanz tun will – außerdem muss ein Franzose in so einer Gruppe sein - , Andriy Grivko, der zeigen will, dass Milram nicht nur sprinten kann, Manuel Quinziato, der auch was will – oder aus Langeweile mitmacht. Ach ja, Oscar Pereiro ist auch dabei. Den kennt man schon. Wie Voigt schließt der sich gerne bei einer GT-Ausreißergruppen an, um im Klassement Boden gutzumachen, nachdem er anderswo schon kräftig verloren hat. 2005 kam er so in die Top Ten. Das könnte auch an diesem Tag sein Ziel sein – und die Etappe gewinnen. Nach dem Ausstieg von Alejandro Valverde, Pereiros 'Chef', achtet man auf die schwarzen Fahrer von Caisse d'Epargne nicht so genau. Keinem traut man etwas zu und so haben sie Narrenfreiheit und die nutzte Pereiro an diesem Tag reichlich, wie wir im Nachhinein wissen.



Denn an diesem Tag wird die Tour de France entschieden. Nur weiß das keiner. Das war auch nicht die Intention von Pereiro, als er an diesem Tag das Quäntchen Glück hatte, sich dieser Gruppe anzuschließen. An diesem Tag hatte der 'Gelbe', Floyd Landis, nicht die Absicht, das Jersey zu verteidigen. Und die anderen Mannschaften der Favoriten ließen sich lieber einlullen, als sich an diesem heißen Tag, der so unwichtig schien, mit dem Klassement auseinanderzusetzen. Dass Landis später disqualifiziert werden würde, wusste noch niemand. Dass stattdessen Pereiro der Nachfolger von Lance Armstrong werden würde, dachte auch keiner. Man hatte einen Fahrer der Equipe von Jose M. Echavarri und Sportdirektor Eusebio Unzue als Kandidaten für den Sieg bei der Grande Boucle im Blick gehabt. Als sich das Feld vor Beginn der Tour lichtete, avancierte der Shooting-Star der Szene zum Top-Favoriten, bis er nach einem Sturz Frankreich unverrichteter Dinge verließ. Danach war Caisse d'Epargne eine Truppe wie jede andere. Man fürchtete, dass die Moral der Truppe durch das Ausscheiden leiden würde. Zu stark hing das Wohl und Wehe von Valverde ab.



Welche Ziele hatten Caisse d'Epargne-Illes Baleares und Valverde?

Die Vorzeichen zu Saisonbeginn waren ambivalent. Die Klassikerfraktion schien für die Verhältnisse einer typischen Rundfahrtenmannschaft gut besetzt. Mit Valverde verfügt man über eine variable Allzweckwaffe. Er gilt als Tausendsassa, kann Kapitän sein, aber auch für Wunderdinge bei den Hügelklassikern sorgen. Bei Massenankünften muss man ihm das Sprinten verbieten, damit er nicht einen schweren Sturz riskiert. Lediglich beim Zeitfahren bestanden Defizite und bei den Kopfsteinklassikern dürfte er Probleme haben. Das weiß man zwar nicht so genau, ist aber eigentlich auch unerheblich.



Karpets ***
Zandio
***
Colom ****
Rodriguez ***


Ein Gesamtsieg bei einer GT, ob nun Tour de France oder Vuelta, war nur noch eine Frage der Zeit, und die Zeit schien gekommen. Über mangelnde Unterstützung sollte er sich nicht beklagen dürfen. Die ohnehin schon recht starke Ansammlung an Domestiken wie Vladimir Karpets, Zandio oder Antonio Colom wurden durch Fahrer wie Pereiro, den man von Phonak weglotsen konnte, Joaquím Rodriguez, den Italiener Marco Fertonani, der als Kapitän für den Giro vorgesehen war, sowie Vladimir Efimkin, einen aufstrebenden russischen Topfahrer, ergänzt und verbessert. Sie sollten den Verlust von Francisco Mancebo kompensieren, der bei der Tour und bei der Vuelta 2005 Vierter bzw. Dritter geworden war.



Fertonani ***
Efimkin
***


Der Blick fiel aber auch kritisch auf die Ergebnisse bei den Klassikern 2005. Hier bestand ein großes Manko an qualitativ guten Fahrern. Lediglich bei den anspruchsvollen Klassikern mit welligem Profil schien man mal für eine Platzierung gut zu sein. Bei den Kopfsteinpflasterrennen oder den flachen Rennen jedoch glaubte man sich auf verlorenem Posten. Dieser Mangel wurde auch nicht behoben. Mehr oder weniger sollten Valverde, Constantino Zaballa und Rodriguez ihr Glück in Wallonien, bei der Klasika, in der Lombardei oder Zürich suchen.



Die Equipe, die auf Grund der Partizipation eines Sponsors aus Frankreich, auch versuchte, einige Franzosen zu integrieren, hatte u.a Florent Brard verpflichtet. Er war als Führungsperson für Paris - Roubaix vorgesehen. Seine anderen verpflichteten Landsleute wurden sicherlich dem Anspruch nicht gerecht, zu den Besten ihres Landes zu gehören, wie es mal als Vorgabe genannt wurde. Nur leidlich machten sie 2006 auf sich aufmerksam, soviel lässt sich schon sagen.



Tod von Isaac Galvez

Als die eigentliche Saison 2006 vorbei war, ereilte eine schlimme Nachricht sowohl Fahrer und Funktionäre als auch Fans. Isaac Galvez, der Sprinter von Caisse d'Epargne war bei den Six Days von Gent schwer gestürzt und erlag seinen Verletzungen.


Isaac Galvez mit

***
Verbrugghe, Critérium International 2006 ***


Doping-Affäre Fuentes

Im Zuge der Ermittlungen gegen den Arzt Eufemanio Fuentes wurden auch gegen einige Profis von Caisse d'Epargne Verdächtigungen laut. Namentlich betraf das u.a. Rodriguez und Valverde. Da Fuentes bei beiden Vorgängerteams der zwei Radsportler als Teamarzt beschäftigt war, schien ein entsprechendes Verdachtsmoment nicht abwegig zu sein.



Besonders die Leistungen von Valverde, die über einen ungewöhnlich großen Zeitraum auf einem hohen Niveau anzusiedeln sind, rufen Skeptiker auf den Plan, die die Rechtmäßigkeit der Erfolge anzweifeln. Schon sein Ausstieg bei der Tour de France 2005 wurde von Bemerkungen begleitet, dass dieser nicht auf die Knieverletzung zurückzuführen sei. Die Verdachtsmomente gegenüber Valverde erhärteten sich zunächst nicht, er wurde nicht von der Tour de France ausgeschlossen und auch entsprechende Verdächtigungen gegen Rodriguez wurden nicht konkretisiert.



Erst nach der Vuelta würde verstärkt über ein Pseudonym auf der Liste diskutiert, das auf Valverde hindeutete. Bei Durchsicht der codierten Patientenliste von Fuentes fielen jene ehemalige Kelme-Fahrer auf, die in den letzten Jahren durch exzellente Leistungen zu den Radsportgrößen zählten: Roberto Heras, Santiago Botero, Oscar Sevilla, Santi Perez. Aber ausgerechnet der erfolgreichste der ehemaligen Kelme-Fahrer, Valverde, soll bei seinen Erfolgen sauber gewesen sein? In dubio pro reo. Dafür erwischte es im Rahmen dieser Affäre Zaballa.



ProTour



Pro Tour Rundfahrten

Bei Paris-Nizza erreichte Rodriguez auf der fünften Etappe nach beherzter Fahrweise als Solist das Ziel und stellte somit frühzeitig sicher, dass das Team nicht ohne Etappensieg in der PT-Serie 2006 bleiben würde. Auf der Abschlussetappe war er überdies lange Mitglied einer Ausreißergruppe. Allerdings musste er sich während der Fahrt nach Nizza der Teamtaktik unterordnen und seinem Kollegen Colom behilflich sein, der aus dem Peloton ausgerissen war, um den dritten Rang der Gesamtwertung zu sichern. Dieses gelang und Caisse d'Epargne konnte die erste PT-Podiumsplatzierung vermelden.



In einer der beiden kürzen Heimatrundfahrten, der Baskenland-Rundfahrt, setzte sich Valverde in einem Fotofinish gegen Oscar Freire bei der Auftaktetappe durch. Die Führung im Klassement hatte er aber nur einen Tag inne, obwohl er auch auf der Folgeetappe den dritten Platz belegen konnte. Valverde schaffte auch noch einen zweiten Etappenplatz. Diesen vollbrachte er etwas überraschend im Zeitfahren am letzten Tag, als er höher gewettete Kollegen anderer Teams verblüffte. Neben dem zweiten Gesamtrang konnte er den Sieg der Punktwertung feiern. Zu einem guten Gesamtresultat trug sicherlich auch der dritte Klassementplatz von Colom bei, der im Kampf gegen die Uhr ebenso den dritten Platz erreichte.



Valverde erwies sich im Frühjahr wohl als komplettester Fahrer der Welt. Er besaß Stärken sowohl bei Sprintankünften als auch bei Bergetappen sowie bei Klassikern (siehe PT-Klassiker). Lediglich offenbarten sich (zumindest in der Romandie) noch einige Schwachpunkte im Kampf gegen die Uhr. Ansonsten konnte er seine Serie an guten Ergebnissen nahtlos fortsetzen. Die Königsetappe bei der Tour de Romandie gewann er. Auf dem Weg zum Leysin wurde er ebenso Zweiter wie auch schon beim Prolog. Ein eher mäßiges Zeitfahren verhinderte den Gesamtsieg und warf ihn auf den dritten Rang zurück. Als Trostpreis gewann er die Punktwertung.

Alejandro Valverde und Constantino Zaballa im Frühjahr, hier während des Amstel Gold Race **


Nach einer Pause tauchte Valverde bei der Dauphiné Libéré wieder auf. Noch nicht ähnlich erfolgreich wie bei den Ardennenklassikern agierte er in Frankreich. Der zweite Rang bei der sechsten Etappe sowie der siebte Platz im Klassement gehörten zu seiner Ausbeute.



Bei der Volta a Catalunya war es beim Prolog ein Russe, der die Teamfarben hoch hielt. Karpets verfehlte zwar den Sieg, kam aber nach einer ansprechenden Leistung auf den zweiten Platz. Mit der identischen Platzierung endete die zweite Etappe für Galvez, der den Sprint des Hauptfeldes gewann, aber den letzten Ausreißer nicht mehr erreichte. Bei der vierten Etappe verlor David Arroyo den Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe und wurde Zweiter. Karpets (Achter) und Arroyo (Zehnter) fanden sich aber im Gesamtklassement auf respektablen Plätzen wieder.



Vladimir Efimkin mit Scott Davis *****
Joan Horrach beim Giro-Prolog **

Beim parallel stattfindenden Giro dauerte es bis zur zehnten Etappe, bis ein Fahrer auf sich aufmerksam machte. Efimkin erkämpfte sich einen starken zweiten Platz auf dem Schlussanstieg nach Peschici. Bei der 12. Etappe führte die Etappe in die Küstenregion des Mittelmeers. Offensichtlich bekam dem Mallorquiner Joan Horrach die maritime Luft am besten und, beflügelt durch die gute Seeluft, setzte er sich im Finale aus einer Spitzengruppe gegen seine Konkurrenten durch. Damit hatte die Delegation den erhofften Tagessieg geschafft.



Francisco Perez *****
Mikel Pradera **


Francisco Perez hatte sich die 14. Etappe von Aosta nach Domodossola auserkoren, um es dort seinem Stallgefährten gleich zu tun. Er gab sich aber Felix Laverde geschlagen, mit dem er sich von einer Ausreißergruppe abgesetzt hatte.



Lange Zeit konnte sich José Ivan Gutierrez auf einem Gesamtplatz halten, der PT Punkte bedeutet hätte. Er suchte jedoch die Möglichkeit, selbst einen Abschnitt zu gewinnen. Zwar gehörte er zur Ausreißergruppe der 18. Etappe, aber er musste sich auf dem Weg von Dobbiaco nach Gemona del Friuli mit dem dritten Platz begnügen. Dieser Aufwand zahlte sich im doppelten Sinne nicht aus, da er für den ausgebliebenen Triumph offenkundig auch sein Top-Twenty-Ergebnis opferte. Durch diese Anstrengung geschwächt, fiel er auf den 24. Rang zurück, wurde aber damit dennoch Bester des Teams.



Karpets holte sich seinen letzten Feinschliff für die Grande Boucle bei der Tour de Suisse. Im Klassement durfte er sich über einen neunten Platz freuen. Weder er noch ein Teamkollege aber erreichten bei einer der Etappen einen Platz auf dem Tagespodium.



Dann stand die Tour de France an. Valverde wurde zum Kapitän bestimmt. Seine Aktien schnellten nach dem Ausschluss von Basso und Ullrich in die Höhe. Er genoss die Favoritenstellung bei der Tour de France dennoch nur kurzzeitig. Bei der zweiten Etappe stoppte ein Sturz, bei dem er einen Schlüsselbeinbruch erlitt, jede Hoffnung auf den großen Coup. Neben der dopingbedingten Demission einiger Topfahrer lichtete sich das Feld der Favoriten also auch durch andere Einflüsse. Die Kapitänsrolle wanderte zunächst zu Karpets.

geplant war alles anders...
von links: Pereiro, Portal, Brard, hinter Pereiro noch José Vicente García Acosta***


Nur ein kleines Trostpflaster stellte der zweite Etappenplatz von Galvez bei der vierten Etappe nach Saint-Quentin dar, wo nur Robbie McEwen schneller war. Allerdings sorgte ein Sturz vor dem Ziel dafür, dass wichtige Konkurrenten nicht folgten und damit dem Fahrer von Caisse d'Epargne dieses Resultat ermöglichten.



Pereiro nutzte bei der 13. Etappe die Gunst der (halben) Stunde, wie in der Einleitung schon angedeutet. Er schloss sich auf dem Weg von Béziers nach Montélimar einem Ausreißerquintett an. Sie arbeiteten gut zusammen und bauten den Vorsprung zum Peloton kontinuierlich aus. Pereiro profitierte von der Kooperation mit Blick auf das Klassement am meisten. Folglich wechselte das Gelbe Trikot zu Caisse d'Epargne. Pereiro, dem zum Zeitpunkt seiner Zielankunft noch nicht bewusst war, ob diese Fahrt tatsächlich zur Übernahme der Gesamtführung ausreichen würde, wollte die Etappe nicht kampflos Jens Voigt überlassen, so dass er selbst auch gewinnen wollte.



Oscar Pereiro ***

Das Gelbe Trikot verlor er trotz aufopfernden Kampfes bei der 15. Etappe nach Alpe d'Huez, wo er Vierzehnter wurde. Landis holte sich die Führung zurück. Am Folgetag glaubte man, dass Pereiro seine Ambitionen auf das Podium abschreiben könne. Das Profil der Strecke bedeutete eigentlich massive Schwierigkeiten für ihn. Es mangelte an Vorstellungskraft, dass er mit den Favoriten mithalten könne.



Am Ende der 16. Etappe in La Toussuire übernahm er wieder das Gelbe Trikot. Nicht er sondern Landis, der "Vorbesitzer", ließ Federn.



Während des Tages wich er Andreas Klöden nicht von der Seite. Am Ende überspurtete er den Deutschen sowie Evans und belegte den dritten Rang. Dafür konnte er sich neben PT-Punkten auch eine Zeitgutschrift sichern. Zudem hatte Landis durch einen Leistungseinbruch alle Chancen auf den Gesamtsieg scheinbar verloren.



Die Tour de France 2006 wurde zu der Tour, bei der einige Favoriten einen rabenschwarzen Tag haben konnten, ohne dass dieses mit dem Ende aller Träume gleichbedeutend war. So hatte Pereiro fast 30 Minuten in den Pyrenäen verloren, bei der 13. Etappe den Rückstand aber egalisiert. Vor der 17. Etappe nach Morzine schien das Podium in Paris für ihn bereits gebucht, ein Gesamtsieg war nicht auszuschließen. Nach der Etappe besaß Pereiro immer noch das Gelbe Trikot. Seine Chancen aber auf den Triumph aber schwanden, da sich Landis mit einer Ausnahmeleistung wieder zurückgekämpft hatte. Pereiro blieb nur die Verteidigung seiner Führung. Etwas Zeit verlor er auf Sastre, während er gleichzeitig mit Klöden das Ziel erreichte.



Beim Einzelzeitfahren büßte Pereiro dann erwartungsgemäß die Führung ein. Dennoch erradelte er sich einen starken vierten Platz, der für ihn den zweiten Rang im Klassement bedeutete. Mit dem Erfolg hatte nach dem Ausscheiden von Valverde mit Sicherheit niemand gerechnet. Dass mehr daraus werden sollte, weil Landis seinem Erfolg offensichtlich nachgeholfen hatte, ahnte noch niemand. Die Tour gewonnen… der Sieger hieß mit Vornamen nicht Alejandro trug aber das gleiche Trikot wie der Ausnahmefahrer. Arroyo wurde übrigens Zwanzigster.



Pablo Lastras ****

Nach den Irrungen und Wirrungen musste man abwarten, bevor man zur Tagesordnung übergehen konnte. Alltag - das bedeutete die PT-Rundfahrt ENECO und dann die Deutschland-Tour. In den Benelux-Staaten hatte man nicht viel zu bestellen. Bei der D-Tour vertrat Pablo Lastras die Teaminteressen. Er belegte den zehnten Platz im Gesamtklassement und eröffnete damit auch ein PT-Punktekonto.



Bei der heimischen Vuelta a España wurde Valverde zum engeren Favoritenkreis gezählt. Er bekam eine Mannschaft an seine Seite gestellt, der besonders Pereiro vorstand. Aber auch Arroyo, José Vicente Garcia Acosta, Horrach, Karpets, Lastras, Rodriguez und Zandio sagten ihm die Unterstützung zu. Nach der ersten Etappe, einem prologartigen Mannschaftszeitfahren, war auf alle Fälle die Marschtabelle eingehalten. Die Equipe hatte erwartungsgemäß keine Chance gegen CSC, lief aber keinem großen zeitlichen Rückstand hinterher. Eher hatte man sich etwas Polster gegenüber anderen Konkurrenten (Alexander Vinokourov, Jose Gomez Marchante, Iban Mayo, Dennis Menchov) erarbeiten können.



Objekt der Begierde *

Von dieser büßte Valverde bei der ersten Bergankunft (5. Etappe) an der Estación de Esquí La Covatilla etwas ein, da er nur Sechster wurde und auf Kontrahenten Zeit verlor. Pereiro hingegen verabschiedete sich komplett aus dem Kreis der Favoriten - nicht nur scheinbar sondern definitiv.



Aber schon bei der siebten Etappe gab Valverde eine gute Vorstellung und zeigte, wo "der Bartel den Most holt". Auf dem Weg von Leon zum Alto de El Morredero, einer Bergankunft, hatten er und seine Teamkollegen die Muße, lange mit Attacken zu warten. Als diese Etappe schon entschieden schien, weil sich Vinokourov abgesetzt hatte, trat Valverde energisch an, überholte den Kasachen und distanzierte alle Mitkonkurrenten.



erst einmal geschafft *

Bei der neunten Etappe von A Fonsagrada nach Alto de La Cobertoria kam aber Valverdes Gegenspieler Vinokourov zurück. Valverde zollte dem kasachischen Doppelexpress, bestehend aus Andrej Kashechkin und Vinokourov erstmals bei der Vuelta Tribut. Die beiden hatten sich abgesetzt. Valverde kämpfte sich zu Kashechkin zurück, aber den Tagessieg von Vinokourov konnte er nicht verhindern. Die Botschaft an Valverde war klar: Vielleicht hatte eine Schlacht gewonnen, aber in der kompletten Auseinandersetzung blieben Vinokourov und Kashechkin auf der Lauer und gaben sich noch nicht geschlagen.



Durch den dritten Platz bei der 13. Etappe von Guadalajara nach Cuenca sicherte er sich eine Zeitgutschrift von acht Sekunden. Dieses Polster war zunächst hilfreich, da er beim Einzelzeitfahren exakt diese acht Sekunden wieder auf Vinokourov einbüßte, der ohnehin 1:46 Minuten hinter dem Spanier lag. Aber Kashechkin war nur 35 Sekunden hinter ihm – der sah bedrohlicher aus.



Bei der 16. Etappe schaffte Valverde durch den zweiten Platz bei der Bergetappe zum Observatorio Astronómico de Calar Alto eine Zeitgutschrift und holte vier Sekunden gegenüber dem zeitgleichen Vinokourov heraus, dessen Landsmann Kashechkin hatte jedoch deutlich an Zeit eingebüßt und den zweiten Gesamtrang an Vinokourov abgetreten. Es schien, als ob das Team um ihn herum die Situation immer im Griff hatte. Der Vorsprung auf Vino schien nicht beruhigend aber komfortabel zu sein. Peu-à-peu würde er die Oberhand behalten, wie man annahm.



Wie falsch man mit der Einschätzung lag, offenbarten die 17. und 18. Etappe. Vino und Kashechkin manövrierten geschickt. Vino entkam auf dem weg von Adra nach Granada und zwang den vom Team isolierten Valverde zur Nachführarbeit. Der Spanier musste sein Leadertrikot an Vino abtreten.



Bei der 18. Etappe in die Sierra de la Pandera vollführten die beiden Kasachen wieder eine taktische Meisterleistung und ließen Valverde kollektiv hinter sich, der sich aber mit dem Mut der Verzweiflung auf den vierten Tagesrang fightete. Nur war er nun Jäger mit einem Rückstand von 53 Sekunden.



Mit dem dritten Rang im Zeitfahren und damit auch hinter Vino beerdigte Valverde seine Hoffnungen auf den Gesamtsieg. Zwischen den beiden Astana-Fahrern beendete er die Vuelta als Zweiter. Aus seinem Team, das ihn weitgehend gut unterstützte und erst in der späteren Phase der Rundfahrt nicht mehr helfen konnte, erreichten weitere Akteure gute Platzierungen. Karpets belegte den achten Rang, während Rodriguez Siebzehnter und Arroyo Neunzehnter wurden. In der Teamwertung wurde man Zweiter.

das Vuelta-Podium *


Zum Vergleich: Bei der Polen-Tour erreichte F. Perez einen den Umständen entsprechenden guten 16. Platz.



Pro Tour Klassiker

Dass die Klassiker ursprünglich nicht zu den Stärken des Teams zählen, konnte man in der Vorsaison beobachten, weil fast keine Punkte bei den Eintagesrennen ergattert wurden. Lediglich Aitor Osa, der zwischenzeitlich das Team von Manager José M. Echavarri verlassen hatte, konnte mit einem achten Rang beim Fleche Wallone als einziger des Teams bei einem Klassiker PT-Zähler sammeln.



Diesem Trend schien die Equipe trotz Integration französischer Fahrer mit Potential für Klassiker in den ersten Rennen des Jahres treu zu bleiben. Nicolas Portal konnte z.B. bei Paris - Roubaix kameragerecht seine aufopferungsvollen Strapazen präsentieren, als er sich immer wieder an die Spitzengruppe herankämpfte, die ihn ein ums andere Mal abhängte. Letztlich aber hatte er mit dem Rennausgang wenig zu tun.

Florent Brard kämpft mit den Pavées **


Beim Fleche Wallone verzauberte Valverde seine Gegner an der Mur de Huy, als er die versammelte Elite stehen ließ und über den Sieg beim Wallonischen Pfeil jubelte. Dieser Erfolg war aber erst ein Vorgeschmack auf den vermeintlich schwersten aller Klassiker, Lüttich - Bastogne - Lüttich. Valverde gehörte in der entscheidenden Phase des Rennens der Spitzengruppe an und hatte mit Rodriguez einen erstklassigen Helfer bei sich, der immer wieder attackierte, so dass die Konkurrenten von Valverde zur Arbeit gezwungen waren, während er wichtige Körner für das Finale sparte, um dann im Ziel Paolo Bettini und Damiano Cunego Schach zu halten. Spätestens mit diesem Sieg stieg er in den engsten Kreis der Tour-Favoriten auf.

Lüttich-Bastogne-Lüttich
Valverde auf dem Weg zum Sieg *


Unverkennbar aber auch die Parallele zum PT-Vorjahressieger, Danilo Di Luca. Der Italiener gründete seinen Erfolg u.a auf ein gutes Abschneiden bei der Baskenland-Rundfahrt und bei den Rennen in den Ardennen. Dieses tat ihm Valverde nun gleich. Da ihm bei den GTs noch mehr als Di Luca zuzutrauen wäre, schien ihm der Gesamtsieg kaum noch zu nehmen zu sein.



Durch den Sturz bei der Tour gehandicapt, musste er warten, bis er wieder an den Start gehen konnte. Bei der Klasika San Sebastian rückte er wieder in die Position des Favoriten. Er kam zwar in der Spitzengruppe an, hatte aber etwas überraschend im Finale nichts mehr hinzuzusetzen und wurde Achter. Damit verteidigte er aber seine Gesamtführung in der PT nachdrücklich.



Vicente Reynes ***


Alexei Markov ***

Andere Akteure des Rennstalls waren nicht vergleichbar erfolgreich. Achtbar aus der Affäre zog sich Alexei Markov, der Dreizehnter bei Gent-Wevelgem wurde. Vicente Reynes begnügte sich bei den Vattenfall Cyclassics mit einem zwölften und bei der Lombardei-Rundfahrt mit dem 17. Rang.



Dort startete Valverde übrigens auch. Allerdings sagte er seine Teilnahme kurz vor dem Start ab, weil der Veranstalter sich weigerte, die Ehrung für den Gesamtsieger der PT-Einzelwertung vorzunehmen. Hintergrund des Eklats war, dass die Organisatoren der Lombardei-Rundfahrt sich der PT nicht zugehörig fühlten. Die Auseinandersetzung mit der UCI sollte auf dem Rücken der Athleten ausgetragen werden. Valverde startete trotz unveränderter Haltung der Organisatoren, hatte aber mit dem Rennausgang nichts zu tun.



Weltmeisterschaft

Valverde rechnete sich auch bei der WM Chancen auf den Gewinn der Goldmedaille aus. Unbegründet war diese Hoffnung nicht. Er zählte zum Quartett, das sich auf der letzten Runde knapp von der Spitzengruppe absetzte. Sein Landsmann Samuel Sanchez unterstützte ihn gegen Bettini und Erik Zabel. Damit schien er einen Vorteil gegenüber den beiden endschnellen Fahrern zu haben. Sanchez lancierte ihm auf der Zielgerade den Sprint, aber Zabel zog schnell vorbei. Am Ende blieb ihm die Bronzemedaille. Gleichzeitig wurde er damit auch Gewinner in der PT-Einzelwertung, da niemand mehr bei den ausstehenden Saisonrennen zu ihm aufschließen konnte.



Outside Pro Tour

Das Nachfolgeteam aus vergangenen 'Banesto'-Tagen hat bei der Mallorca-Rundfahrt die Verpflichtung, besonders gut abzuschneiden, da einer der Hauptsponsoren die Balearen-Insel ist. Weil diese Rundfahrt, die eigentlich keine ist, sondern sich aus einer Aneinanderreihung von fünf Eintagesrennen ergibt, bei denen dann der Sieger aus den Tagesergebnissen ermittelt wird, schon sehr früh im Jahr stattfindet, müssen die Fahrer auch recht zeitig fit in die Saison starten.

Das Team für das Critérium International
Zandio, Portal, Karpets, Efimkin, Gutiérrez ***


Für dieses Ziel war Galvez bestens gewappnet. Er siegte bei der Trofeo Mallorca (1.1) und der Trofeo Alcudia (1.1), so dass der Sponsor sich mit der Ausbeute auf heimischem Terrain zufrieden zeigte. Damit war zu verschmerzen, dass es im Gesamtklassement für Colom nicht zum Sieg reichte. Der Mallorquiner belegte beim Trofeo Soller (1.1) überdies den zweiten Platz. Colom musste sich in der inoffiziellen Wertung David Bernabeu beugen.



Er konnte sich aber wenig später in der Saison bei diesem revanchieren. Beim Heimrennen von Bernabeu, der Valencia-Rundfahrt (2.1), beendete Colom nicht nur eine Etappe als Sieger, sondern dieser Tageserfolg bildete den Grundstein für seinen Gesamtsieg.



Gutierrez
***
beim Zeitfahren **


Gutierrez sorgte zuvor schon bei der Mittelmeer-Rundfahrt (2.1) für den ersten "richtigen" Etappensieg. Zudem zeigte sich die Delegation in guter Frühform, wie der dritte Platz im Mannschaftszeitfahren bewies.



Valverde nutzte die Vuelta a Murcia (2.1) für seinen ersten Etappensieg 2006. Das Einzelzeitfahren der Murcia-Rundfahrt sicherte sich Gutierrez, der im Gesamtklassement den zweiten Platz erreichte. Den schaffte er zwar nicht bei der Vuelta Ciclista a Burgos (2.HC), aber auch bei dieser Rundfahrt gewann er im Kampf gegen die Uhr. In dieser Disziplin zeigte auch Colom seine Qualitäten, wie der dritte Platz beweist. Gutierrez errang aber noch einen weiteren Etappensieg, so dass diese prestigeträchtige spanische Rundfahrt zu einer Erfolgsstory wurde.



Garcia Acosta während Lüttich-Bastogne-Lüttich **


Bei der Vuelta a Castilla-Leon (2.1) sorgte Garcia Acosta für einen Etappengewinn. Fertonani wollte da nicht zurückstehen und kam ebenfalls in den Genuss eines Tagessieges.



Rodriguez, der eben auch Qualitäten bei schweren Eintagesrennen entwickeln kann, erreichte den dritten Platz bei der Klasika Primavera, als er als Teil eines Führungsquartetts Sastre und Cunego den Vortritt lassen musste.



Markov hieß der Sieger der Auftaktetappe der Vuelta a la Rioja (2.1), die dieses Jahr zu einer fast nationalen Angelegenheit wurde, da fast nur spanische Teams am Start waren. Efimkin erreichte am nächsten Tag bei der Bergankunft den zweiten Rang. Im Gesamtklassement fiel er allerdings noch auf den dritten Platz zurück, während Zandio bei der Abschlussetappe ebenfalls den dritten Rang schaffte.



Galvez tauchte nach seinen guten Ergebnissen auf Mallorca zunächst ab. Erst drei Monate später wurde er wieder bemerkt, als er bei der dritten Etappe von "4 Tage von Dünkirchen" (2.HC) den zweiten Rang erreichte und die Abschlussetappe gar gewann.



Karpets nutzte seinen Abstecher zur Clasica de Alcobendas (2.1) zu einem zweiten Platz im Zeitfahren. Dadurch gelangte der Russe, der den Giro ausließ, um Valverde bei dessen Zielen zu unterstützen, auch in der Gesamtwertung auf den zweiten Rang.



Nationale Meisterschaften

Die spanischen Titelkämpfe fielen dieses Mal einer Protestaktion der Fahrer zum Opfer. Auf diese Weise drückten die Sportler ihr Missfallen über die Berichterstattung der Presse in Bezug auf die Fuentes-Affäre aus, als sie nach drei Kilometern geschlossen die Veranstaltung verließen. Damit wird sich das Trikot in den spanischen Nationalfarben im Peloton erstmal nicht zeigen. Bei Caisse d'Epargne schlüpfte aber ein anderer in das Dress eines Landesmeisters. Brard widerstand beim Straßenrennen der französischen Konkurrenz, als er sich aus einem Führungsquartett löste und sich den Titel sicherte.



Zwischen die Speichen gesehen…

Acht Podestplatzierungen bei PT-Wettbewerben. Dazu noch bestes PT-Team bei den Rundfahrten, wenn man bei der Mannschaftswertung der Pro Tour die Punkte differenziert darstellen würde. Keine andere Equipe sahnte nach den PT-Richtlinien aus den Etappenrennen so ab. Alleine 15 Platzierungen im Klassement der PT-Rundfahrten weisen dieses Team als Rundfahrerteam aus. Man darf sich in diesem Segment als Branchenführer wähnen, auch wenn es nur zu einem Gesamtsieg langte. Den allerdings gab es bei der Tour de France – und der wurde ja durch glückliche Umstände begünstigt und erst durch die Offenlegung mieser Machenschaften ermöglicht. Nebenbei bedarf er noch der endgültigen Bestätigung.

Mannschaftszeitfahren Eindhoven **


Etwas überraschend ist allerdings schon, dass nur fünf PT-Tagessiege erzielt wurden. Es lässt sich als Grund anführen, dass es wohl an dem sprintstarken Fahrer fehlt. Allerdings gehören spanische Sprinter einer aussterbenden Spezies an, da auf der iberischen Halbinsel andere Fähigkeiten mehr gefragt sind. Deshalb muss auch Valverde herhalten, der drei der fünf Erfolge schaffte.



Was wäre Caisse d'Epargne ohne Valverde? Vielleicht nur ein Durchschnittsteam. Jedenfalls wäre die Erfolgsbilanz nur halb so gehaltvoll. Zwar blieb er ohne Rundfahrtsieg, dafür befriedigte er seinen unstillbaren Erfolgshunger mit zwei starken Siegen bei den Wallonien-Klassikern. Zudem stand er dreimal auf dem Treppchen bei Rundfahrten. Damit wird man schon zwangsläufig PT-Gesamtsieger.



Aber man sucht fast vergeblich nach Siegen nach Rundfahrten – auch außerhalb der PT. Lediglich eine Tour wurde neben der Grande Boucle noch gewonnen. Stattdessen stellte man bei drei Eintagsrennen außerhalb der PT den Sieger. Insgesamt gab es 22 Siege zu bejubeln. Kurios ist dabei, dass Caisse d'Epargne Zweiter der PT-Teamwertung wurde, gerade weil man als Rundfahrtsmannschaft überzeugte. In der separaten Tabelle der PT-Rundfahrten war man übrigens das beste Team, während man sich bei der dezidierten Auswertung der PT-Klassiker nur auf dem sechsten Platz wieder findet.

auch sie
David Arroyo *
gehörten
José Luis Carrasco
**
zum Team
Constantin Zaballa****


Die Akteure sammelten 552 PT-Punkte. Damit war man drittbester PT-Rennstall. An der Erbeutung waren zwölf Rennfahrer beteiligt. Nur vier von ihnen platzierten sich unter den ersten hundert Fahrern. Valverde holte mehr als die Hälfte der Punkte, Pereiro als voraussichtlicher Gewinner der Tour de France belegte den 18. Rang. Colom wurde 38., während Karpets 59. wurde.



Den 133. Rang teilen sich Arroyo und Horrach. Auf dem 138. Platz ist wieder ein Duo von Caisse d'Epargne zu finden: Galvez und Rodriguez. Auf dem 165. Platz folgen wieder zwei Fahrer F. Perez und Efimkin. Den Abschluss – wieder im Duett – bilden Gutierrez und Lastras auf dem 186. Rang.



Top Acht

Valverde – Pereiro – Colom – Karpets – Colom – Horrach – Arroyo – Galvez



1. Valverde: Siege beim Fleche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich, dazu ein Etappensieg bei der Vuelta. Zweiter sowohl bei der Vuelta als auch bei der Baskenland-Rundfahrt, Dritter Platz bei Tour de Romandie, dazu noch die Punktwertungen aus der Romandie und aus dem Baskenland und die Bronzemedaille bei der WM…. Und vielleicht Fuentes?

2. Pereiro: Armstrongs Nachfolger in Paris? Mit viel Dusel das Gelbe Trikot der Tour de France gewonnen. Eine Wiederholung scheint ausgeschlossen.

3. Colom: Zweimal dritte Plätze bei Paris-Nizza und bei der Baskenland-Rundfahrt. Ein Spanier, der die Frühjahressonne liebt.

4. Karpets: Es war vielleicht kein Jahr der Fortschritte, aber eines der soliden Ergebnisse. Achte Klassementränge bei der Vuelta und Volta a Catalunya. Ein neunter Platz bei der Tour de Suisse.



5. Horrach: Ein Etappensieg beim Giro - das war sein Highlight 2006.

6. Rodriguez: Ein Edelhelfer auf hohem Niveau. Zumindest Platz 17 bei der Vuelta kann er auch als eigenen Pluspunkt ansehen.

7. Arroyo: Ein engagierter Helfer bei Tour (20.) und Vuelta (19.). Darüber hinaus Zehnter bei der Volta a Catalunya. Wurde sein Wert für das Team endlich erkannt?

8. Galvez: Er verstarb beim Sechstagerennen in Gent. Drei Saisonsiege und ein zweiter Etappenplatz bei einer Tour-Etappe konnte er 2006 errringen.



Keine Aufnahme fanden:

Zaballa: Als Fuentes-Kunde im Laufe der Saison still gelegt.

Fertonani: Der Italiener rechtfertigte seine Verpflichtung nicht. Beim Giro konnte er kein akzeptables Ergebnis erzielen.



Ausblick

Kann dieses Jahr wiederholt oder die Ausbeute gar verbessert werden? Sicherlich kann man noch mehr Rundfahrten gewinnen. Aber letztlich stellt das Jahr schon fast ein Optimum dar.



Karpets ****
Efimkin ***


Valverde scheint auf Jahre hin unantastbar zu sein. Durch seine Vielfältigkeit besteht fast keine Zweifel an einer Wiederholung der Saison und an einem erneuten Gewinn der PT-Einzelwertung. Aber hierfür müssen die Komponenten im Team und auch andere Parameter stimmen. Am wichtigsten wird sein, dass sich die Equipe weiter z.T. sehr uneigennützig in seinen Dienst stellt. Aber auch Fahrer wie Karpets oder Efimkin haben Potential, das sie nicht ewig einem anderen Leader zur Verfügung stellen können, dafür ist das Zeitfenster, in dem sie hochklassige Leistungen abliefern können, zu klein. Irgendwann werden sie auch ihre eigenen Pokale hochhalten wollen, sei es bei Caisse d'Epargne oder bei einer anderen Mannschaft. Das ist ein Spagat, den man 2006 noch nicht machen musste, der aber künftig durchaus gefordert sein könnte.



Valverde *


Aber es gibt noch weitere Unsicherheitsfaktoren. Der eine nennt sich 'Doping'. Dass bisher keine Bezüge zu Fuentes seitens Valverde festgestellt werden konnten, heißt nicht, dass es keine gab. Und die Verdachtsmomente sind nicht vollständig ausgeräumt, falls der Vierbeiner von Valverde, der zu Saisonbeginn ein Angebot von T-Mobile nutzte, um seine Verhandlungssituation im Poker mit Caisse d'Epargne zu verbessern und zu bleiben, auf den Namen Piti hört.



Den Rennstall verlassen haben auch einige Fahrer. Ein Verlust ist der Wechsel von Colom. Sicherlich ist er niemand, der Valverde ernsthaft in die Bredouille bringen kann, aber er ist einer, der nicht immer auf eigene Chancen verzichten möchte. Die anderen Abgänge sind zu verschmerzen. Keiner von ihnen (José Carrasco, José Julia, Iker Leonet, Mikel Pradera) hatte sich 2006 in Szene gesetzt. Ansonsten blieb der Kern der Mannschaft zusammen.



Dafür sicherte man sich die Dienste von David Lopez, der bei Euskaltel beim Giro schon zu großer Form auflief. Von Astana konnte man Luis León Sánchez und José Joaquín Rojas unter Vertrag nehmen. Gerade auf Sanchez darf man sich freuen, da er bei Liberty / Astana mehrfach sein Potential andeutete und zu den kommenden Größen zählen wird, während Rojas in seiner Entwicklung noch nicht ganz so weit ist. Dennoch gelten beide Rennfahrer als Pedaleure mit Perspektive. Zu diesem Kreis darf sich auch Alberto Losada zählen. Er kommt von Kaiku und hat angedeutet, dass mit ihm in der Zukunft zu rechnen sein wird. Im Sinne der Familienzusammenführung wurde der Franzose Sébastien Portal verpflichtet, ein mannschaftsdienlicher Fahrer. Er trifft auf seinen Bruder.

 

die Neugänge 2007:

Luis Sánchez ****
David Lopez ***
Alberto Losada ***
Sébastien Portal ***


Alle müssen aber zurückstehen, wenn Valverde seine Saisonziele formuliert. Vielleicht wird er selektieren und die Tour de France ins Zentrum seiner Überlegungen stellen. Zweimal musste er die Rundfahrt vorzeitig verlassen. Das möchte er verhindern. Er gilt trotz Pereiro als Kopf der Equipe und als einziger, der gezielt auf Sieg fahren kann.



Am 15. Juli 2007 führt die Etappe von Le-Grand-Bornand nach Tignes. Ein Abschnitt mit einigen Erhebungen. Zwei Kilometer vor dem Ziel ist Le Lac in einer Höhe von über 2000 m erreicht. Kein Tag, um eine Fluchtgruppe weit wegzulassen. Dann wird Klassement vor dem Ruhetag gemacht.



Wetten?



José Iván Gutiérrez kämpft **

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