Rolf Heggen, Journalist, FAZ 8.9.1976:
Sportbundpräsident Weyer hat dazu bereits am Wochenende in Berlin seine Meinung gesagt: "Mit dem Einsatz chemischer Mittel im Leistungssport verletzen wir die Menschenwürde." Dieser ethischen Seite sei alles unterzuordnen, "auch wenn wir dann keine Medaillen mehr gewinnen sollten." Er sei aber ansonsten weiter für hartes Training, beste Trainer und Betreuer, für Stützpunkt- und Leistungszentren, für höchste Anforderungen, aber nur wenn die ethischen Grundsätze beibehalten würden. "Das muß einmal deutlich gesagt werden, denn sonst kommen unsere Mediziner vielleicht in Versuchung, die Entwicklung mitzumachen." Der Beifall war dem politisch geschulten Sportführer natürlich gewiß: Wie wahr, das mußte ja einmal gesagt werden, daß uns die bösen Mediziner in ihren Hexenküchen nur ja nicht den Sport kaputtmachen. Volksverdummung, Naivität oder schlichtweg Unkenntnis? Was auch immer. Eins ist so schlimm wie das andere."