David Anthony begann 2009 mit dem Radfahren und entdeckte schnell, welch große Freude für ihn damit verbunden war. Er erkannte sein Talent und begann sich intensiv mit Training-, Leistungs- und Ernährungsfragen zu beschäftigen. Es dauerte nicht lange bis er auf die Vorzüge von Dopingmittel aufmerksam wurde. Der Zugang war leicht und so machte er bald positive Erfahrungen mit EPO und Wachstumshormonen. Er wurde immer erfolgreicher, stieg in den Amateurklassen auf. Zweifel kamen ihm nicht, der Erfolg war maßgeblich.
Im Mai 2012 musste er zum ersten Mal nach einem Rennen zu einer Dopingkontrolle. Das Ergebnis war positiv auf EPO.
Er entschloss sich zu gestehen und erzählte gegenüber VeloNews seine Geschichte.
Anthonys Schilderungen lassen erkennen, warum Doping im Amateurbereich so verbreitet ist. Es sind danach nicht primär finanzielle Beweggründe, die die Fahrer dazu veranlassen sondern Ehrgeiz, persönliche Erwartungen und Ziele an das individuelle Leistungsvermögen, der Wunsch nach Bestätigung und Anerkennung.
>>> In search of relevance, a Cat. 3 turns to EPO and HGH
Im Mai 2010 geht Floyd Landis in die Offensive und gibt in Emails an die UCI und weitere Adressaten jahrelanges Doping bei US Postal und Phonak zu. Bei US Postal sei Johan Bruyneel einer der Hautverantwortlichen gewesen. Bei Phonak hätte Teameigner Rihs die Kosten für das Doping übernommen.
Das Geständnis wirkte wie ein mittleres Erdbeben in der USamerikanischen Radsportszene und brachte USPostal und Lance Armstrong in große Schwierigkeiten. Im Folgenden liste ich die wichtigsten Links auf.
NZZ: An Armstrong prallt alles ab
NZZ: Die heisse Kartoffel kann sprechen
wsj: Cyclist Floyd Landis Admits Doping, Alleges Use by Armstrong and Others
SZ: Das Geständnis
>>> Landis Email (?!)
Floyd Landis erklärte, mit Mikrodosen EPO unter die Haut gespritzt, nicht intravenös, wäre es nicht möglich mittels den im Blutpass erhobenen Daten Doping zu erkennen. Mit diesen Mikrodosen sei auch bei US Postal während Etappenrennen zuvor durchgeführtes Eigenblutdoping unterstützt worden. Dies zu Verschleiern sei bei der Tour de France 2006 möglich gewesen, da die Teamleitung immer rechtzeitig von geplanten Kontrollen gewusst habe. Zudem habe er für sich selbst eine Apparat angeschafft, mit dem er seine Reticulozyten ständig überprüfen konnte. 26.5.2010:
ESPN: Experts: Landis info could be crucial
Dass Mikrodosen EPO Nachweisprobleme bereiten, mussten auch Antidopingexperten einräumen. 25.5.2010:
cn: Biological passport expert taking Landis seriously
NYT: Cyclists Find New Method for Using an Old Doping Tool
Im Juli 2011 berichtet Floyd Landis erneut im Interview über seine Erfahrungen im Team von Lance Armstrong und seine Dopingkarriere und wiederholt alle seine früher bereits erhobenen Vorwürfe. Öffentlich neu ist, dass Contadors Coach sein eigener Dopingdealer gewesen sei.
Graham Bensinger: Floyd Landis
Eine Chronologie der Ereignisse nach Landis Geständnis:
>>> Armstrong, Landis und die FDA-Ermittlungen
Werner Mohr war im Jahr 1959 aufstrebender Jugendfahrer. Vor einem Rennen wurde ihm damals ohne Vorwarnung und Aufklärung eine Tablette verabreicht, wahrscheinlich Amphetamine, die er sehr schlecht vertrug. Er hat nie Genaueres darüber erfahren. 2007 erzählt er.
"Direkt zwischen die Zähne geschoben"
Der US-amerikanische Fahrer Joe Parkin ging in den 80er Jahren nach Belgien, da hier die größten Chancen bestande Radrennen zu fahren, auch ohne Team, als individueller Fahrer. Über seine Erfahrungen hat er ein Buch geschrieben. Darin schildert er u. a. die Kriterienkultur mit den selbstverständlichen Absprachen und dem dazugehörigen Doping.
Darüber erzählt er auch in folgendem ausfühlichen Interview vom 14.1.2009:
>>> velocity nation: Joe Parkin Interview
Filippo Simeoni trat als Kronzeuge im laufenden Verfahren gegen Michele Ferrari auf und beschuldigt den Sportarzt ihn mit EPO versorgt zu haben. Im SZ-Interview spricht Simeoni über seine Doping-Vergangenheit, das Verhältnis zu Armstrong und seinen zähen Kampf um Gerechtigkeit.
„Der Doktor ist immer beteiligt gewesen“
Sam Van Rooy, ein junger belgischer Radsportler, bekennt nicht, sich gedopt zu haben, aber er formuliert eindringlich, warum er versteht, dass gedopt wird und warum er Doping nicht verurteilt.
Sam Van Rooy - seine Meinung
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