Irgendwo zwischen dem dritten und vierten akademischen Viertel betrat dann Michael Antwerpes, den kennt man ja, die Bühne, und das Schicksal nahm seinen Lauf. Erste kleine Witzchen fruchteten nicht auf dem Mutterboden der lethargischen Masse, die sich da im Saal versammelt hatte. Und als auch eine lustige Verwechslung von Milram und Milka einfach so verhallte, gab Antwerpes auf.
Es folgte ein kurzer Film über das erste gemeinsame Trainingslager des neuen Teams. Solide gemacht und für den einen oder anderen Schmunzler gut, aber ebenso ein Musterbeispiel des Product Placements: Selten hat man eine Milchtüte bei einem Radsportler-Frühstück so oft über den Tisch wandern sehen.
Gerne würde ich solche Filme auch bei anderen Teampräsentationen sehen. Hier ein paar Vorschläge: Die Jungs von QuickStep verlegen einen Laminatfußboden, Michael Boogerd holt sich einen Kredit bei der Rabobank und die Fahrer von T-Mobile fluchen, weil die Aktien noch immer im Keller sind.
Doch zurück zum Milram-Film. Eines blieb auf jeden Fall hängen: Die Fahrer haben sich alle total lieb und haben ganz viel Spaß zusammen und die Produkte von Milram dürften auf keinem Frühstückstisch fehlen.
Als nächstes kamen ein paar Offizielle zu Wort und es wurde mehrsprachig. Wer Probleme mit dem Italienischen hatte, der konnte per Kopfhörer den Ausführungen von Team Manager Gianluigi Stanga lauschen. Einen Übersetzer hätte ich mir auch für Gerry van Gerwen, den Commercial Manager, gewünscht. Er sprach eine Art Rudi Carrell-Deutsch, das leider nicht wirklich zu verstehen aber immerhin sehr sympathisch war. Zwischendurch erzählte er etwas von kurzen Wegen nach den Radrennen zu den Hotels und Billigfliegern, was den Journalisten neben mir zu dem Schluss brachte: „Wie, sind die jetzt schon pleite?“