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Saisonbilanz Italien



Die Italiener sind die führende Radsportnation. Aus ihren Reihen können sie für fast jede Gelegenheit mehrere gute und konkurrenzfähige Fahrer stellen, die überdurchschnittlich viele Erfolge erzielen. Bei der kurzen Wiedergabe der Ergebnisse muss natürlich eine straffe Zäsur erfolgen, nicht jede Top Ten Platzierung kann hier genannt werden.

 

Alleine sechs der 13 Klassiker blieben in italienischer Hand. Außerdem wurden eine kleine Rundfahrt und eine GT gewonnen. Je sieben weitere Podiumsplatzierungen bei Klassikern und Rundfahrten konnten bejubelt werden.

 



Alessandro Petacchi

38 Etappensiege konnten bei den Pro Tour Rundfahrten gezählt werden, wobei 20 auf die GTs entfielen. Den Löwenanteil der Etappensiege steuerte erwartungsgemäß mit 13 Erfolgen Alessandro Petacchi bei. Im eigenen Land erwuchs ihm aber Konkurrenz – Daniele Bennati (Lampre-Caffita), der immerhin 5 Etappenabschnitte siegreich beendete.

 

Dass der Sieger der Pro Tour-Wertung die italienische Staatsbürgerschaft hat, dürfte bei den Zahlen nicht verwundern... und typisch italienisch ist auch, dass die Weltmeisterschaft trotz vermuteter Überlegenheit nicht gewonnen wurde.

 



Die bedeutendste GT für den Italiener stellt der Giro dar. Das Gros der ersten 20 Gesamtplätze wird von ihnen belegt - 2005 fanden sich neun ihrer Landsleute dort ein. Allen voran soll hier der Sieger Paolo Savoldelli vor Gilberto Simoni genannt werden. Eigentlich wollte sich Ivan Basso zu ihnen aufs Podium gesellen, er holte den Sprung auf das Treppchen bei der Tour de France als Zweiter nach.

 

Paolo Savoldelli
Ivan Basso
Danilo Di Luca


Auf dem vierten Rang des Giro landete Danilo Di Luca. Der erste Sieger der Pro Tour hatte bis zur Giro-Austragung bereits die Baskenland-Rundfahrt gewonnen. Ferner schickte er sich an, das Ardennen-Tripel von Davide Rebellin zu wiederholen, gab sich dann aber mit Siegen beim Amstel Gold Race und Flèche Wallone zufrieden.

 



Paolo Bettini

Paolo Bettini durfte in den Siegerlisten 2005 natürlich nicht fehlen. Er gewann Züri-Metzgete und triumphierte erstmals bei der Lombardei-Rundfahrt. Auch der andere italienische Klassiker blieb in italienischer Hand – Alessandro Petacchi hieß der Sieger. Ferner freute sich Filippo Pozzato über seinen Sieg bei den HEW-Cyclassics.

 

Bei 12 der 13 Eintagesrennen waren wenigstens zwei Italienern unter den ersten Zehn zu finden. Lediglich bei Paris-Roubaix tauchte keiner in der Top Ten auf. Dieses Gelände scheint ihnen offensichtlich nicht zu liegen. Das Pendant bei den Rundfahrten heißt Benelux-Rundfahrt, wo auch keiner der Landsleute von Bettini unter den ersten Zehn erfasst wurde.

 



Ausgerechnet bei der einzigen italienischen Rundfahrt neben dem Giro in der Pro Tour, bei Tirreno-Adriatico, musste man sich einem Fahrer anderer Nationalität beugen, wenngleich Petacchi (Fassa Bortolo) und Fabrizio Guidi (Phonak) auf dem Podium standen.

 



Davide Rebellin

Zum Podiumsgänger wurde Davide Rebellin (Gerolsteiner), der nie ganz oben, aber dreimal neben dem Sieger stand (Zweiter bei der Baskenland-Rundfahrt, jeweils Dritter beim Flche Wallone und beim GP Ouest-Plouay). Bennati wurde Zweiter bei Paris-Tours und Dritter bei Gent-Wevelgem.

 

Zweite Ränge fuhren außerdem ein: Luca Paolini (HEW Cyclassics), Simoni (Lombardei-Rundfahrt), Damiano Cunego (Tour de Romandie) sowie Leonardo Piepoli bei der Volta a Catalunya.

 

Ebenfalls auf dem Podium wurden gesichtet: Mirko Celestino beim Amstel Gold Race, Eddy Mazzoleni bei der Klasika San Sebastian und Lorenzo Bernucci bei Züri-Metzgete.



Paolini
Cunego
Piepoli
Celestino


Die Ergebnisse der Italiener können von der Konkurrenz nur neidisch beäugt werden. Es ist unter diesen Umständen und entsprechenden Gewinnaussichten schon sehr verwunderlich, dass kein Sponsor den Mut aufbringt, einen Rennstall zu eröffnen, obgleich die Fahrer nachweislich Erfolg haben. Man stelle sich mal ein Team aus den besten italienischen Fahrern der Professionals vor (Sella, Pozzovivo, Grillo, Mazzanti, Colombo, Gasperoni, Gentili, Marinangeli, Simeoni, Bonomi, Serpellini, Zanotti, Celli, A. Masciarelli, S. Masciarelli, Nocentini, Palumbo, Baldato, Bossoni, Petito, Anza, Barbero, Belli, Furlan, Illiano, Loddo, Missaglia und Aggiano. Dieses Team könnte es spielend mit den meisten Pro Tour Teams aufnehmen – und mit einer starken Führungsfigur entsprechende Erfolge feiern.

 

Manche Stars weichen wegen Ermangelung an Alternativen daher auf ausländische Arbeitgeber aus, so dass es nicht verwundern sollte, dass auf dem Giro-Podium 2005 zwar drei Italiener standen, aber keiner von ihnen bei einem italienischen Rennstall beschäftigt wird (Savoldelli, Simoni, Basso).

 

Schwachpunkte lassen sich bei den Italienern bei den Rundfahrten erkennen, da lediglich zwei Rundfahrten gewonnen wurden. Besonders außerhalb Italiens scheint der Ehrgeiz der Azzuris eingeschränkter zu sein. Z.B. bei der Vuelta fuhr nur ein Fahrer in die Punkteränge.

 




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