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Präsentation Team Milram 2007

Bericht und Fotos von Hanna



Milram – eine Präsentation im Zeichen der Kühltasche

Es trug sich zu, in einem klimatisch verwirrten Januar, da wurden die Journalisten aus nah und fern von einer magischen Stimme nach Bremen gerufen. Der große Radsportgott hatte bestimmt, dass sich das neu formierte Team Milram in diesem winterlichen Monat der Öffentlichkeit präsentieren sollte. Doch leider gingen die Uhren des deutsch-italienischen Teams nach, und so mussten alle Beteiligten eine geschlagene Stunde auf den Beginn der Präsentation warten….

 

Es ist wohl durchaus als Situationskomik zu bezeichnen, dass bei der Milram-Präsentation 2007 genau die gleiche Panne unterlief, wie auch schon im Jahr zuvor: Zu um 10 Uhr hatte man die Journalisten bestellt, nur, um sie dann eine geschlagene Stunde auf den Präsentationsbeginn warten zu lassen. Aber so blieb immerhin ausreichend Zeit, Veranstaltungsort, Essen und Dekoration mit der vom Vorjahr zu vergleichen. Als Ort hatte man in diesem Jahr das Foyer des AWD-Domes gewählt und war damit immerhin geschätzte 200 Meter weiter gezogen. Das Essen war gut wie immer und – aufgepasst – es gab tatsächlich eine Dekoration. Hübsch in den Milram-Farben, mit gleichmäßig über den Raum verteilten Joghurts, Buttermilchdrinks und Kräuterquarks. Hier und da außerdem noch Restposten der Teambekleidung sowie Kaffeesahne, von deren Deckel einem freundlich Zabel, Petacchi und Co. entgegen lächelten.

Milram-Stars als Kaffeesahne…


Zum ausgeschenkten Kaffee selbst gab es dann allerdings das radsportfreie Kaffeesahne-Konkurrenzprodukt. Und weil ja ausreichend Zeit für jegliche Art von Bespaßung war, konnte man auch den literarisch wertvollen Bild-Text „Schweini: Tore schießen ist mir wichtiger als Sex!“ genussvoll zu Ende lesen.

 



Moderator Stefan Schwenke (l.) wuselt sich durch den Sprach-Mix von Gerry van Gerwen (v.r.) und Gianluigi Stanga

Pünktlich um 11 Uhr öffneten sich dann die Tore zum AWD-Dome, in dem das Team 2007 vorgestellt werden sollte. In einer Endlosschleife säuselte die Milram-Musik aus der TV-Werbung und im Hintergrund des Domes ließ sich schon die für die Sixdays aufgebaute Bahn erkennen. Ein kleiner Film über die Saison 2006 führte dann ins Thema ein und zeigte eine wohl kaum zu übertreffende bildliche Komposition aus schnellem Radfahren und dynamischem Quarkrühren. Zum ersten Interview des Tages bat Moderator Stefan Schwenke dann die Nordmilch-Chefetage auf die Bühne, gefolgt von dem Team Manager Gianluigi Stanga und dem Commercial Manager Gerry van Gerwen. Die neue Teamstruktur sowie das neue Zielsetzungs- und Leistungssystem wollten erläutert werden.

 

Ab sofort wird es eine pyramidenförmige Anordnung der Fahrer auf verschiedenen Funktionsebenen geben, angefangen von den „jungen Wilden“ ganz unten und den Stars Zabel, Petacchi und Astarloa ganz oben, erklärte Gianluigi Stanga. In wie weit sich die Pyramide auch bei den Rennen wieder erkennen lassen wird, bleibt anzuwarten. Auf jeden Fall taufte man die neue Strategie Bottom-up, dem einen oder anderen vielleicht aus dem Management, der Politik oder dem Investment bekannt.

Der neuen Teamstrategie aber nicht genug, um für eine noch bessere Entwicklung der Fahrer zu sorgen, werden jedem sportlichen Leiter neun Fahrer zugeteilt, erläuterte Gianluigi Stanga. So soll noch besser beobachtet und gefördert werden können.



Teampräsentationen scheinen doch eher langweilig zu sein…

Weitere Erläuterungen zu diesem Prinzip kamen vom niederländischen Commercial Manager Gerry van Gerwen, und zwar auf Englisch. Man konnte den Milramisten also nicht vorwerfen, dass sie nicht aus der letztjährigen Präsentation gelernt hätten - denn da hatte man van Gerwen auf Deutsch interviewt und es war kein Wort zu verstehen gewesen. In diesem Jahr nun also auf genuscheltem Englisch, und leider genauso schlecht zu verstehen. So schlecht, dass anscheinend selbst Moderator Stefan Schwenke sich keinen Reim auf den Inhalt des Gesagten machen konnte und in genauso verwirrt nuschelndem Englisch eine weitere Frage zusammenbastelte.

 



Christian Knees berichtet über seinen Sieg bei Rund um Köln
Erik Zabel, Alessandro Petacchi und Igor Astarloa brav fürs Foto aufgestellt…

Deutlich moderatorenfreundlicher wurde es dann, als die erste Fahrergruppe, die „jungen Wilden“, auf die Bühne kamen. Christian Knees und Marcel Sieberg durften ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern; Knees über seinen Sieg bei Rund um Köln, Team-Neuling Sieberg über seinen ersten Eindruck von der Truppe.

 

Weiter ging es mit den Allroundern, gefolgt von den Spezialisten. Fabio Sacchi versuchte im Interview sich daran zu erinnern, wie viele Trinkflaschen er auf einmal auf dem Rad transportieren kann. Da er bislang nie mitgezählt hatte, blieb es bei groben Schätzungen. Vielleicht können wir diese Frage aber bei der Teamvorstellung 2008 klären.

 

Großer Höhepunkt der Präsentation war dann der Auftritt der drei Milram-Stars. Quasi die drei Jungs von der Tankstelle, die heiligen drei Königen, Tick, Trick und Track, die drei Tenöre, die Bee Gees des Radsports: Alessandro Petacchi, Erik Zabel und Igor Astarloa. Zabel und Petacchi nutzten die Gelegenheit und betonten den Fortbestand ihrer Männerfreundschaft, und für den ziemlich traurig dreinschauenden Igor Astatloa kann man nur hoffen, dass die Zweier-Männerfreundschaft erweiterungsfähig ist.



Im Anschluss folgte das, was den Fotografen bekanntlich am meisten Spaß macht: Der erweiterte Körperkontakt mit dem Kameranachbarn, immer auf der Jagd nach dem besten Foto. Eigentlich waren Platz und Zeit ausreichend vorhanden, aber irgendwie wurde es dann plötzlich ziemlich wild, so dass Alessandro Petacchi sich genötigt sah, mit einem beschwichtigenden „Piano, piano!“ einzugreifen. Außerdem, so machte der Milram-Sprinter deutlich, fehle auch noch das Fahrrad fürs Foto.

Der Kampf
mit dem Foto-Nachbarn
ums
beste Bild…
Alessandro Petacchi bremst die Fotografen aus: „Leute, das Rad fehlt doch noch!“


Nachdem alle Fotos im Kasten und keine größeren Verletzungen zu verzeichnen waren, trafen sich Journalisten und das Geschwader hellblauer Milram-T-Shirts mit Sportlerinhalt am Büfett wieder. Alessandro Petacchi bezirzte erfolgreich zwei blonde Frauen (was irgendwie gegen seine dunkelhaarige Frau spricht…), die Herren Schröder, Müller und Grabsch studierten die Pressemappe und konnten sich zunächst keinen Reim darauf machen, wie Informationen wie „Lieblingsmusik“, „Hobbies“ und „der schönste Moment“ über sie in der Presseinformation landen konnten.

 

Zum Abschied gab es für Sportler und Journalisten die schon lieb gewonnenen Kühltaschen mit Inhalt, außerdem einen Kalender und wer wollte, konnte auch noch einen Milram-Kugelschreiber mitgehen lassen. Und so verstreute sich das Volk wieder in alle Himmelsrichtungen – für die meisten Milram-Fahrer gings direkt weiter in die Toskana zum Trainingslager. Nur nicht für Marcel Sieberg, der flog nach eigenen Angaben „zu Toskana“.

Das Team Milram 2007 fröhlich vereint – nur Dennis Haueisen hat sich versteckt.

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