Eine Befragung von Ärzten an der TU München Ende 2004 ergab, dass 61 der antwortenden Mediziner in ihrem Praxisalltag mit Dopingfragen konfrontiert wurden. "Vordergründig wollten die Athleten über Doping informiert und aufgeklärt werden. Das Interesse galt dabei häufig der Frage nach einer Konformität von Medikamenten mit der Doping-Liste, dicht gefolgt von Fragen zu Nahrungsergänzungsmitteln und Schutzmaßnahmen. In geringer, jedoch bereits alarmierender Anzahl wurde auch nach Leistungssteigerungen durch verbotene Medikamente, Nebenwirkungen des Dopings beziehungsweise Missbrauchsmöglichkeiten und Bezugsquellen gefragt. Die konkreten Nachfragen bezogen sich sowohl auf den Leistungs- als auch auf den Freizeitsport sowie auf das Bodybuilding."
Und dies vor dem Hintergrund, dass das Thema Doping in der ärztlichen Ausbildung kaum berücksichtigt ist.
Michna, Pabst: Dopingprävention aus Sicht der Sportmedizin!
Ärzte zu wenig informiert
Mangelhaftes Wissen zur Dopingproblematik zeigte auch eine Französische Studie. Eine Befragung von Allgemeinmedizinern im Jahr 2002, durchgeführt von P. Laure, erbrachte als Ergebnis, dass deren Wissen über Doping mangelhaft war. Eine effektive Dopingprävention wäre so nicht möglich. 89% der Ärzte sahen das selbst so, sie seien zwar zum Thema Prävention gefordert, aber nicht hinreichend informiert. Immerhin 37% der Ärzte wurden schon zu Dopingmitteln befragt, 11% um eine Verschreibung gebeten.
General practitioners and doping in sport: attitudes and experience