In einem wundervollen Bildband präsentiert uns Jan Heine eine Geschichte des Radsports anhand der Fahrer und Räder, ihrer Erbauer und der verbundenen technischen Fortschritte. Mit vielen Detailfotos und zeitgenössischen Anekdoten und Geschichten entstand ein beeindruckendes Dokument über eine Zeit, als es beim Thema Radsport noch um Sport ging.

Schon der erste Blick auf das Buch läßt das Herz des Radsportfreundes höher schlagen: den Einband schmückt die Maschine des Kannibalen, mit der er sich 1974 selber die Krone aufsetzte, als er das Triple aus Giro, Tour und WM perfekt machte.

Angefangen bei den ersten Rennrädern, die noch Hochräder waren, über den Einzug der Diamantrahmen und einigen eher kuriosen Abwandlungen, über die ersten Schaltungen bis hin zu den modernen Rennrädern der 90er ist alles vertreten was Rang und Namen in den Siegerlisten hat. Beeindruckend ist vor allem die Vielfalt an Fotos und Rädern, die größtenteils im Originalzustand mit der entsprechenden Patina in Szene gesetzt wurden sowie die Details, die in Bildern und Worten vorhanden sind. Selbst die Geometrien der einzelnen Räder finden sich im Anhang, wo man sich Zum Beispiel von Eddy Merckx gestreckter Sitzposition selbst überzeugen kann.

Doch Platz finden auch Kapitel der Radsportgeschichte, die normalerweise nicht so im Vordergrund stehen, wie die Meisterschaften der Zeitungskuriere in Paris (mit speziellen Kurierrennrädern) oder die Geschichte erfolgreicher Frauen im Radsport.

Beim Durchblättern dieses Bildbandes riecht man förmlich diese für den Radsport charakteristische Mischung aus Gummi, Fett und Schweiß. Wer einem auch technisch interessierten Radsportfan noch kurzfristig zu Weihnachten den Puls beschleunigen möchte, sollte hier zugreifen!

von Hansi.Bierdo, Dezember 2009