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Der nächste Tag - von Gerüchten und Grupettos

 

Glücklicherweise war ganz in der Nähe ein Supermarkt, so dass es zum Frühstück Kaffee mit Kuchen und warmem Baguette gab. Wie kalt es auch in dieser Nacht wieder gewesen war, bemerkten wir erst, als wir sahen, wie weit herunter der Madeleine mit einer Schneedecke weiß bedeckt war.

 

Schnee am Col de la Madeleine!


Wir liessen es an diesem Tag recht gemütlich angehen. Im Supermarkt besorgten wir uns frischen Salat und meine Schwester kochte uns 1-A-Spaghetti mit Salat.

 

Nachmittags bauten wir die Satellitenanlage auf und schon bald waren wir wieder von anderen Radsportfans umgeben. Unter ihnen auch zwei Männer, die vom Gipfel her kamen. Von ihnen sagte der eine über den anderen, dass er sich nur für Erik Zabel interessiere und dass er Papa Zabel sei. Wir maßen dem aber keine weitere Bedeutung bei.

 

Erst bei den HEW-Cyclassics sah ich den Mann mit Brille in der creme-braunen Jacke wieder, der bei SAT 1 ein Interview gab und als Vater von Zabel vorgestellt wurde. Bemerkenswert fand ich, daß er sich selbst nicht in den Mittelpunkt gestellt hat.

 

Papa Zabel bei der Tour?


Die Favoriten waren hier noch alle zusammen in einer grösseren Gruppe, in der von den Telekom Fahrern zwar nur Ullrich und Guerini waren, diese aber die komplette Tempoarbeit machen mussten.

 

Danach kamen immer wieder einzelne Gruppen, dann als zweitletzter Nicolas Jalabert und schliesslich als letzter -eskortiert von Motorradkameras und Mannschaftswagen- Laurent Jalabert....

 

Die Favoriten am Col de la Madeleine


 

Inzwischen war es Sonntag Abend. Nachdem alles wieder vorbei war, machten wir uns auf den Heimweg, da ich ja Montagmittag wieder zur Spätschicht erscheinen mußte...

So fuhren wir über Albertville und Annecy Richtung Heimat und das Abenteuer Tour de France war eigentlich vorbei.

 

Eigentlich: Denn kurz nach der französischen Grenze fing unser Auto an zu streiken. Es war immer wieder das gleiche. Plötzlich dieses miserable Gefühl, mit dem Bleifuss wie in Pudding zu treten. Der Motor nahm einfach keinen Sprit mehr an und rollte nur noch aus, und das im Abstand von 5-10 Kilometern.

 

Aber irgendwie musste ich am Montag Nachmittag wieder bei DaimlerChrysler zur Spätschicht erscheinen. Ich hatte so langsam meine Zweifel. Aber wir kämpften uns über Lausanne, Bern und die N 1 bis auf den Rasthof Kölliken Süd, der gut 50 Kilometer vor Zürich liegt. Nur war es leider schon 1.00 Uhr, als wir dort ankamen und nichts hatte mehr geöffnet. Eine Telefonzelle war auch nicht auffindbar und weit und breit kein Mensch.

 

Meine Hoffnung tendierte gegen Null. Leider verhielt sich auch der Handy-Akku proportional zu meiner Stimmung. Er war fast leer.

 

Wir hatten nun die Möglichkeit zu Hause anzurufen, damit uns und das Auto jemand holen konnte. So weckten wir unsere ältere Schwester mitten in der Nacht mit dieser Hiobsbotschaft. Sie war darüber nicht sonderlich begeistert, was angesichts der Uhrzeit auch verständlich war. Trotzdem schaffte sie es irgendwie, bis um 3.00 Uhr einen Autoanhänger zu organisieren. Meine Schwester und ich schliefen folglich eine weitere Nacht im Auto, wurden aber gegen 6.00 uhr von meinem Schwager geweckt, der in dieser -für ihn wohl ziemlich kurzen- Nacht in den letzten drei Stunden schon 250 km gefahren war.

 

Wir luden das Auto auf den Anhänger und fuhren wieder nach Hause, wo wir schliesslich gegen 9.00 Uhr ankamen. Später teilte uns die Werkstatt mit, dass der extreme Temperaturwechsel und die weite Strecke wohl ein bißchen zuviel für dieses Auto gewesen sei... Der Zündverteiler war defekt.

 

Ich legte mich schleunigst ins Bett und schlief bis 13.00 Uhr, aß noch etwas, bevor ich mich um 14.00 Uhr wieder -als wenn nichts gewesen wäre- auf den Weg machte, um meinem Ferienjob nachzugehen.

 

Auch Sprinter müssen da hoch!


Ich möchte mich auf diesem Wege noch einmal bei meiner Familie, vor allem meinen Schwestern und Schwagern bedanken, ohne die diese Aktion nicht so gut und glimpflich verlaufen wäre...

 

Trotzdem kann ich jedem eine solche Aktion nur empfehlen!!!


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