Die Auswahl, so Peter Leissl in seinem Vorwort, erfolgte nicht streng nach objektiven Maßstäben wie beispielsweise Steigungsprozenten, sondern auch nach einigen subjektiven Empfindungen wie landschaftliche Schönheit, spannende oder legendäre Ereignisse bei Touretappen oder auch eigene Erfahrungen - denn der Autor hat sämtliche Anstiege mit seinem Rad erkundet und bezwungen.
Jeder einzelner Anstieg wird sehr genau unter die Lupe genommen. Dabei kommen sowohl Radsportfans als auch Selberfahrer auf ihre Kosten. Zum einen blickt Leissl auf vergangene Touretappen zurück, bei denen der entsprechende Anstieg eine entscheidene Rolle gespielt hat. Zum anderen werden die Anstiege in ihren einzelnen Abschnitten sehr bildlich beschrieben, so dass das Buch auch als wertvolle Hilfe bei einer späteren Radtour dienen kann. Als Bonus für die Selberfahrer werden zum Tourmalet, Col de la Croix de Fer und dem Col d´Allos drei Radtourentipps vorgestellt.
Die Berichte werden jeweils von Renn- und Landschaftsfotos, Höhenprofilen, Übersichtskarten und statistischen Angaben zum Anstieg ergänzt.
Neben den Anstiegen werden zusätzlich 20 Fahrer portraitiert, die bei der Tour de France als außergewöhnliche Bergfahrer aufgefallen sind!
Im einzelnen sind das:
René Pottier, Charly Gaul, Emile Georget, René Vietto, Louison Bobet, Claudio Chiappucci, Gino Bartali, Luis Herrera, Fausto Coppi, Jan Ullrich, Richard Virenque, Raymond Poulidor, Luis Ocana, Jean Robic, Lucien Van Impe, Eugène Christophe, Julio Jimenez, Lance Armstrong, Marco Pantani, Federico Bahamontes
In einem großen Statistikteil werden abschließend jeweils die ersten drei Fahrer der Bergwertungen in den Jahren von 1933 bis 2003 mit der persönlichen Punktzahl genannt. In einer weiteren Statistik werden alle bislang gefahrenen Tour de France Anstiege aufgelistet, zusammen mit der Höhenangabe, dem Erstbezwinger und der Jahreszahl der „Jungfernfahrt“.
Gesamturteil:
Absolut empfehlenswert! Denen, die sich für Bergetappen interessieren und sich schon immer über die einzelnen Bergpässe, die als Mythos in die Radsportgeschichte eingegangen sind, informieren wollten, sei dieses Werk wärmstens ans Herz gelegt! Was meiner Meinung nach das Buch auch auszeichnet, ist nicht nur der blanke Informationsfluß, sondern vor allem die Art und Weise, wie die einzelnen Anstiege vorgestellt werden. Der Autor macht deutlich, was das Besondere oder auch Legendäre an jedem einzelnen Bergpass ist!
Beitrag von Harzer