
Doping-Prävention / Antidoping

Zentrum für Dopingprävention

Zentrum für DopingpräventionInterview: Prof. Dr. Gerhard Treutlein2016 DOSB-Ethik Preis Gerhard TreutleinZDH Bericht 2007-2010Studie Dopingprävention in Rheinland-PfalzSingler/Treutlein: Dropout durch Doping

Kontakt:
Zentrum für Dopingprävention
Zeppelinstr.3, 69121 Heidelberg
Tel. 06221-477670
Fax: 06221-477677
treutlein(at)ph-heidelberg.de


MaterialienPowerPoint-Präsentation:
Vortrag und Präsentation Tagung Otzenhausen, 10.2009
Vortrag, Definitionen der Dopingprävention:
Dopingprävention in Deutschland - ein stark unterentwickeltes Pflänzchen, 10.2009
PowerPoint-Präsentation:
Sport ohne Doping - Materialien zur Dopingprävention, Rolf Schwarz
PowerPoint-Präsentation:
Some aspects of DOPING-HISTORY and consequences for DOPING-PREVENTION
Singler / Treutlein: Doping im Spitzensport, Sportwissenschaftliche Analysen ...
Singler / Treutlein: Doping - von der Analyse zur Prävention
Knörzer, Spitzer, Treutlein: Dopingprävention in Europa



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Prof. Dr. Gerhard Treutlein (Pädagogische Hochschule Heidelberg)
Dopingbekämpfung: Zwischen „brauchbarer IIlegalität“ und symbolischer Beschwichtigung (Bette/Schimank 1995, 375) – und wo bleibt dabei die Dopingprävention?
Nach einer Untersuchung von Pia Wippert (Universität Potsdam, 2008) wurden 2007 in Deutschland ca. 1 Million Euro für Dopingprävention ausgegeben (alle Ebenen, Bund, Länder, Kommunen, Verbände, zusammengenommen), ein lächerlich geringer Betrag im Vergleich zur Spitzensportförderung des Bundes von über 200 Millionen Euro (ohne Sponsorengelder); in Frankreich z.B. liegt der Betrag wesentlich höher. Ist der Schutz unserer jungen Sportlerinnen und Sportler Staat, Gesellschaft und organisiertem Sport so wenig wert? Aber selbst wenn der Betrag deutlich höher wäre (wie wäre es z.B. mit einem Prozent der staatlichen Förderung des Leistungs- und Spitzensports und des Kaufs der Fernsehrechte für internationale Meisterschaften), es würde fast total an ausgebildeten Präventionsexperten fehlen: Drei Anträge (zur Ausbildung von Dopingpräventionsexperten) auf Förderung aus dem nationalen Dopingpräventionsplan (hier stehen allerdings nur 300.000 Euro zur Verfügung) wurden abgelehnt. Neben der bisher teilweise geleisteten Verhaltensprävention (vor allem durch dsj und NADA) fehlt bis heute der andere Eckpfeiler Verhältnisprävention fast völlig.
An vielen Stellen wird die Bedeutung von Dopingprävention für die Gegenwart und Zukunft eines sauberen Sports betont – wann folgen den Sonntagsreden auch Taten in Form einer flächendecken und keineswegs nur einmaligen Dopingprävention?
Ein Anstoß zum Nachdenken: Keine Medaille ist es wert, dafür Gesundheit und Zukunft von jungen Sportlerinen und Sportlern aufs Spiel zu setzen! (vgl. Jacques Personne 1983)
Und ein zweiter, ausgehend von einer Äußerung des DDR-Sportsoziologen und späteren DDR-Sportstaatsekretärs Erbach beim Vorolympischen Kongress 1972 in München („der Wert unseres sozialistischen Gesellschaftssystems wird über die Vielzahl an Medaillen nachgewiesen“): Die Qualität von Staat und Gesellschaft kann nicht durch Medaillen nachgewiesen werden (siehe DDR, Kuba usw.) (vgl. dazu die Forderung von Bundesinnenminiser de Maizière nach einer Erhöhung der bundesdeutschen Medaillenzahl um ein Drittel!)
Unser Ziel und Vorstellung von Dopingprävention ist: Junge SportlerInnen zum Reflektieren, Argumentieren und Übernehmen von Verantwortung (für sich, für „Gegner“ und das Sportsystem) anregen (Verzicht auf einen erhobenen Zeigefinger, interaktive Vorgehensweise)! Die Entscheidung pro oder contra Doping muss jede/r Einzelne dann für sich selbst treffen. Helfen Sie bitte bei der Umsetzung mit!


von Manuela und Monika, Januar 2008 
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