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Salz in der Suppe - Dieter Koslar

Titel: Salz in der Suppe
- Fast so etwas wie eine Autobiographie des Dieter Koslar
Autor: Michael Koslar
Layout:Taschenbuch, 88 Seiten – 37 Schwarz-weiß Illustrationen (Fotos und Zeitungsausschnitte)
Verlag: Buchwerft Verlag, Erstauflage 2008
ISBN: 978-3-940900-64-7
ISBN-10: 3940900648
Preis: 11,99 Euro
Das Buch kann bestellt werden unter:
www.butzpage.de
www.buchwerft-verlag.de
Neben dem gut sortierten Buchhandel ist es noch im Vogelsanger „Zwitscherhäuschen“ oder im Kiosk am Vogelsanger Markt erhältlich.
Meine Empfehlung: Ab nach Köln und direkt bei der Quelle gekauft, Leute!


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Unfair wie ich bin, beginne ich direkt mit den drei „Schwachpunkten“ des Buches.

Glücklicherweise wissen die, die mich kennen, dass ich alter Nörgler alles, was ich nicht kritisiere, gut finde.

 

Zuallererst ist die Erzählperspektive „aus dem Grab heraus“, wie Autor Michael Koslar sie nennt, sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe die ersten Seiten mit einem gewissen Befremden gelesen, im Laufe der Lektüre verfliegt dieser Eindruck allerdings zunehmend und ein unbeschwerter Lesegenuss stellt sich ein. OKAY – Problem 1 ist ausgeräumt.

 

Dieser Erzählstil führt uns direkt zu meinem zweiten kleinen Holperer. Zum Ende hin verarbeitet Michael seine privaten Probleme damit, dass er „posthum“ noch das damals schon nicht mehr existente Team Cologne bezahlen musste, da nach dem Tod seines Vaters noch Altlasten vorlagen. Dadurch, dass diese Aufarbeitung wie das gesamte Buch in den Mund von Dieter Koslar gelegt wurde, blieb bei mir ein etwas merkwürdiger Geschmack im Mund zurück, fast so, wie wenn ich mir im Fernsehen das Ergebnis eines Vaterschaftstests bei Oliver Geißen ansehen muss und nicht schnell genug an die Fernbedienung komme.

Durch die große Nähe zwischen Autor und „Erzähler“ (kein Wunder bei Vater und Sohn) ist allerdings auch das verzeihlich – Problem 2 gelöst.

Ganz nebenbei ist diese Nähe von Sohn zu Vater auch eine der größten Stärken des Buches, da die Biographie immer absolut ehrlich und dadurch sehr intensiv daherkommt.

 

Das Credo des Dieter Koslar „Ich bin Radsport!“, beziehungsweise in der konsequent durchgezogenen Erzählperspektive „Ich war Radsport!“ wird etwas überstrapaziert, kommt nicht nur auf dem Anfüttertext auf der Rückseite des Buches, sondern auch im Laufe der Biographie öfter vor, als zwingend notwendig gewesen wäre. Vielleicht bin ich als jemand, der wirklich viel liest, aber auch nur übermäßig empfindlich, wenn mir die Hauptaussage eines Buches zu auffällig präsentiert wird. Behaupten wir also, dass das Zitat uns als Leser gewissermaßen als „roter Faden“ durch die 88 Seiten begleiten soll – Problem 3 gelöst.

 

Genug gemäkelt, denn um ganz ehrlich zu sein habe ich mich bei der gesamten Lektüre sehr gut unterhalten gefühlt und das Buch in einem Rutsch durchgelesen. So schlecht kann Michael Koslar seinen Job also gar nicht gemacht haben.

 

Wenn ich den Stil und den Tonfall des Buches kurz erklären sollte, dann müsste ich sagen, dass es irgendwo in der Mitte zwischen zwei Radsportbüchern liegt, die ich beide sehr schätze - „Sprinterjahre“ von Marcel Wüst sowie „Fausto Coppi“ von Walter Lemke.

Die Nähe zu ersterem liegt wahrscheinlich in der Sprache und Wortwahl, sind doch die Protagonisten beider Bücher typische Rheinländer, genauer: Kölner Originale. Nicht von Ungefähr begegnen sich die Lebenswege der beiden im Laufe der Jahre mehrmals.

Mit der Fausto Coppi-Biographie ist die große menschliche Nähe des Autors zum „Objekt“ der Biographie gemeinsam.

 

Ungewöhnlich für eine Rezension werde ich nicht auf den Inhalt eingehen, denn ich möchte niemandem das Vergnügen nehmen, die absolut stimmig erzählte Geschichte eines Radsport-Originals selbst für sich zu erschließen. Sehr stark fällt auch die Unterstützung des Geschriebenen durch Fotos aus der Familienschatulle, sowie Abdrucke von Zeitungsartikeln aus, die die Handlung zu jedem Zeitpunkt gut unterstützen.

 

FAZIT (lang): Nicht nur für jemanden wie mich, der immer ein Fan des Teams Cologne war, ist die Biographie des Dieter Koslar absolut lesenswert.

Auch die geplante Hörbuchfassung werde ich mir ohne auch nur eine Sekunde zu zögern zulegen, denn „Dieter Koslar war Radsport!“

 

FAZIT (kurz): Kaufen! Kaufen! Kaufen!

 

von glgnfz, Juli 2008


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