Die folgenden Artikel mit  Beloki-Interview-Auszügen erschienen am 24.11.2004 im procycling magazine, Latest News bzw. am 1.12.2004 auf todociclismo.com.

 

Der spanische Originaltext vom 1.12.2004 ist hier zu finden, die Übersetzung von Jorge geht über diesen Link.

 

Der englische Originaltext auf procycling kann hier nachgelesen werden. Die folgende Übersetzung stammt von Scorpio.

 

 

Joseba Beloki kauft sich aus seinem Vertrag mit Saunier-Duval und hat nun einen neuen Kontrakt, fast schon als Bitte "kommt und holt mich" an Manolo Saiz und Liberty Seguros zu verstehen.

 

Joseba Belokis ersehneter Wechsel zum Team Liberty Seguros ist mit seiner Vertragsauflösung und Freigabe durch Saunier-Duval perfekt. Die Freigabe wurde Montag nacht besiegelt, als Belokis Manager Pablo Arregi und Mauro Gianetti (Teammanager bei Saunier-Duval) eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten, die damit das letzte Vertragsjahr 2005 [bei Saunier-Duval] für den baskischen Fahrer annulierte.

 

Arregi bestätigte, daß Beloki hierzu eine Konventionalstrafe akzeptiert hat - zu der Höhe der Summe gab er bekannt, daß diese jedoch im Rahmen blieb. Beloki hatte erst im August 2004 den Vertrag mit Saunier-Duval abgeschlossen, nur wenige Wochen nach der Vertragsauflösung im gegenseitigen Einverständnis mit dem Team Brioches La Boulangerie.

 

Arregi bestätigte ebenfalls, daß er kurz telefonisch mit Manolo Saiz (Teammanager von Liberty Seguros) über Belokis Situation gesprochen habe. Beloki hatte bereits in der Vergangenheit drei Jahre mit Saiz zusammengearbeitet, seinerzeit in dem ehemaligen Team ONCE.

 

Arregi hat nicht bestritten, daß Liberty Seguros das [sprichwörtliche] Wunschteam des 31-jährigen baskischen Fahrers sei. "Diese Option bietet die besten Möglichkeiten, weil Joseba dort viele Freunde hat. Seine Beziehung zu Manolo kann nur als bestens bezeichnet werden und er fühlt sich dort wie zu Hause."

 

In einem Interview mit Marca gab Beloki an, daß der Grund für den Weggang von Saunier-Duval [in erster Linie] darauf zurückzuführen sei, daß er aus seiner noch verbleibenden Zeit als Profi das Beste machen wolle. "Ich kann nicht die Tatsache verschweigen, daß ich gern wieder mit Menschen zusammen sein möchte, mit denen ich bereits zwei Jahre verbracht habe. Aber bevor daran zu denken war, mußte ich erst mit Manolo sprechen", sagte Beloki, der in den drei Jahren mit Saiz bei ONCE die Tour als Zweiter und Dritter beendete.

 

"Ich weiß nicht, wie Manolo darüber denkt, aber mit ihm hatte ich meine besten Ergebnisse und alles, was ich als Profi gelernt habe, habe ich von ihm gelernt. Er hat mich als Rennfahrer gesteigert, z.B. im Zeitfahren". Beloki ergänzte, daß die aufgetretenen unterschiedlichen Meinungsauffassungen - nachdem er sich entschied "das große Geld" von Brioches anzunehmen, anstatt der Auffassung von Saiz zum Saisonende 2003 zuzustimmen - [nun endgültig] bereinigt sind.

 

Beloki hat abgestritten, daß seine schlechte Form seit dem Weggang von ONCE das Resultat der schwerwiegenden Verletzungen seines berüchtigten Sturzes bei der TdF-Etappe [Bourg d´Oisans-] Gap in 2003 sei. "Seitdem habe ich umfangreiche medizinische Tests in Frankreich und Spanien [erfolgreich] absolviert.", sagte er.

 

Beloki ergänzte, er hoffe, ein "Szenenwechsel" könne ihn zu einem erneuten Podiumsplatz bei der Tour führen. "Es ist mein Traum, erneut die Tour zu fahren und dies, mit dem Ziel zu gewinnen. Wenn ich gewinne, hätte ich es gerne, dass Lance Armstrong dabei ist, obwohl mir im Falle eines Sieges egal wäre, wer Zweiter wird."

 

Belokis Weggang von Saunier wird begleitet von dem gleichzeitigen Weggang seines jüngeren Bruders Gorka, der ihm zuvor bereits von ONCE zu Brioches gefolgt war. Es scheint, als ob ein neuer Vertrag für Beloki Senior mit ziemlicher Sicherheit einen neuen Platz für Gorka beeinhaltet.

 

Beloki hat sich stets standhaft geweigert, [öffentlich] Kritik am Teammanagement von Saunier zu üben; es wird jedoch weitläufig berichtet, er sei mit dem sportlichen Leiter Joxean Fernandez Matxin während der Vuelta 2004 nicht besonders glücklich gewesen. Alles was er bereit war während eines Interviews mit Meta2Mil* zu sagen, war: "Es hat mich verletzt, daß Matxin sagte, sie hätten mir alles und ich habe ihnen nichts gegeben. Ich hoffe, er realisiert, daß meine Anwesenheit im Team geholfen hat, das Team in die Pro Tour zu bekommen."

 

* Meta2Mil = angesehene, wöchentlich erscheinende Rad(rennsport)zeitung in Spanien