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Richard Scheuermann

 

 


Portrait

Ein Überflieger war Richard Scheuermann wohl nie, aber, so heißt es, er brachte stetig und verlässlich gute Leistungen, immer bemüht sein Bestes zu geben. Ausgebildet als Schneider wagte er mit 20 Jahren den Schritt auf die Rennbahn. Nach seiner zweijährigen Militärzeit wurde er Berufsfahrer.

 

1904, mit 28 Jahren, hatte er sein bis dato erfolgreichstes Jahr. Der Chronist bezeichnete ihn zu diesem Zeitpunkt bereits als Veteran der Rennbahn, aber als einen überaus guten. Er hatte sich mittlerweile auf das Prämien- und Tandemfahren spezialisiert und galt als gesuchter Partner.

 

Für die Zeit nach 1903 liegen mir nur wenige Daten vor, doch lassen speziell die Leistungen ab 1909 erahnen, dass seine Leistungskurve weiter anstieg.

 

1913 ereilte ihn das Schicksal vieler Steher, er verunglückte tödlich auf der Rennbahn: "...Mit großen Hoffnungen ging Scheuermann nach Cöln, um sich dort am 07. September mit dem neuen Weltmeister Guignard zu messen. Das Rennen nahm von Anfang an die Gestalt eines Kampfes zwischen Guignard und dem Breslauer an, als an der Führungsmaschine Guignards der Reifen platzte und der Schrittmacher Lawson so unglücklich zu Fall kam, daß er nicht mehr ausweichen konnte und den Schrittmacher Scheuermanns umriß. Scheuermann stürzte über seinen Schrittmacher Meinhold hinweg und trug so schwere Verletzungen davon, daß er am Morgen des folgenden Tages starb. ...."

Scheuermann wurde am 13. September auf dem Friedhof zu Pohlanowitz in Breslau zu Grabe getragen.

 



Prämienfahren für Berufsfahrer am 5. April 1903 im Sportpark Friedenau.
5000 m. 23 Startende. 1. H. Mayer 7:06; 2. Scheuermann, 2 L; 3. Jue, 1 L. Heering kann sich die erste Runde sichern. In der zweiten Runde ist Jue vorn und zieht mit Mayer am Hinterrade, dem sich noch Heering und Scheuermann anschließen, dem übrigen Feld davon. In vierter Runde fällt Heering ab und die drei anderen erledigen das Rennen. Jue wird bis zur Zielkurve nicht beunruhigt.

Quelle:

Sport-Album der Radwelt, 2., 3., 10., 11. Jahrgang 

Richard Scheuermann, Biographien berühmter Rennfahrer

- Ich danke Steffen Schulze sehr für Hinweise und Ergänzungen zu diesem Portrait. Maki



Ergebnisse:

1896

15 erste Preise (Amateur)

1900

4. Platz 100 km-Meisterschaft von Europa

1901

3. Platz Europameisterschaft über 2000m

3 Platz Weltmeisterschaft in Friedenau, Tamdemfahren mit Rütt

1902

1. Platz Grosser Tandempreis zu Leipzig mit Otto Meyer

1. Platz Tandem-Prämienfahren in Leipzig

1903

Auf inländischen Bahnen errang Scheuermann 6 erste, 6 zweite, 7 dritte und 2 vierte Plätze auf dem Niederrad; auf dem Mehrsitzer waren es 3 erste, 2 zweite Plätze und ein dritter Platz.

 

Auf ausländischen Bahnen waren es 13 erste, 7 zweite Plätze auf dem Niederrad, ein erster und ein dritter Platz sowie 2 zweite Plätze auf dem Mehrsitzer. 

 

Zwischen den Jahren 1896 und 1903 errang er insgesamt 18 erste und 10 zweite Plätze sowie einen dritten Platz. 

1904

1. Platz Ländermatch, Kopenhagen, Tandem zusammen mit Arend

 

Auf inländischen Bahnen gewann er insgesamt 11 erste, 5 zweite, 9 dritte auf dem Niederrad; 10 erste, einen zweiten, 2 dritte Preise auf Mehrsitzer - damit führt er die Liste der deutschen Fahrer an.

 

Auf ausländischen Bahnen waren es  9 erste, 14 zweite, 7 dritte Plätze auf dem Niederrad, sowie ein erster und ein zweiter Platz mit dem Mehrsitzer.

Insgesamt kamen 32 erste Preise zusammen.

 

(...)

1905

1. Platz im Hauptfahren und im Prämienfahren am 01. April in Steglitz

1. Platz G.P. von Steglitz mit Bader im Tandemrennen

 

(...)

1908

1 Platz Weltmeisterschaft in Steglitz, Tandem vor Scheuermann-Wegener

- Scheuermann wechselte häufige zwischen Flieger und Steher -

 

(...)

1909

1. Platz Mitteldeutsches Derby, Magdeburg

3. Platz Grosses Goldenes Rad, 1. Lauf, Steglitz

 

Auf deutschen Bahnen errang er 1 erste, 10 zweite und 4 dritte Plätze.

 

Scheuermann liegt in der Verdienstrangskala, Rennen in Deutschland und im Ausland, bei den deutschen Dauerfahrern auf dem 4. Platz hinter Theile, Robl und Stellbrink.

1910

1. Platz Meisterschaft von Deutschland

1. Platz 'Der Zürileu', Zürich

1. Platz Grosser Bergischer Herbstpreis, Barmen

2. Platz G.P. von Chany

 

Insgesamt gewann er als Dauerfahrer 1910 15 erste, 7 zweite und 5 dritte Plätze auf inländischen Bahnen, im Ausland waren es 3 erste und 2 zweite Plätze.

 

Von den deutschen Dauerfahrern hat er auf deutschen Bahnen nach Theile, Salzbrink und Stellbrink am meisten verdient.

1911

1. Platz Großer Herbstpreis in Köln, 29. Oktober

2. Platz Weltmeisterschaft in Dresden

2. Platz G.P. von Europa, Leipzig

3. Platz Meisterschaft von Deutschland

3. Platz Meisterschaft von Europa, Breslau

 

Scheuermann wird an dritter Stelle der erfolgreichsten deutschen Dauerfahrer im In- und Ausland aufgeführt, gemessen am Einkommen.

 

Bei den 10 erfolgreichsten deutschen Dauerfahrern zwischen 1907 und 1911 steht er an 9. Stelle, ebenfalls gemessen am Einkommen.

1912

1. Platz Grosser Frühlingspreis, Plauen

1. Platz Goldenes Rad von Hannover, 5. Mai

1. Platz Leipziger Herbstmessepreis

1. Platz Grosser Sachsenpreis, Dresden

2. Platz Sportplatz-Osterpreis, Leipzig

2. Platz Grosser Eröffnungspreis, Chemnitz

2. Platz Gosser Frühjahrspreis, Breslau

2. PlatzGrosser Preis von Chemnitz

2. Platz Grosser Preis, Berlin-Olympia

2. Platz Goldpokal Breslau

2. Platz Grosser Preis, Köln

3. Platz Meisterschaft von Deutschland, Leipzig

 

Insgesamt gewann er 11 erste, 7 zweite, 5 dritte und 3 vierte Preise auf deutschen Bahnen, auf ausländischen Bahnen war es ein fünfter Rang.

 

Scheuermann steht in der Statistik der Gewinne der deutschen Dauerfahrer im Inland bis 1000 Mark an 4. Stelle.

 

In der Liste der erfolgreichsten deutschen Dauerfahrer im In- und Ausland gemessen am Einkommen steht er an 4. Stelle.

 

Ebenfalls an 4. Stelle steht er in der Auflistung der 10 erfolgreichsten deutschen Dauerfahrer der Jahre zwischen 1908 und 1912.

1913

2. Platz Meisterschaft von Deutschland, 15. Juni

 

Am 7. September zieht sich Richard Scheuermann bei einem Sturz auf der Rennbahn von Köln tödliche Verletzungen zu und stirbt am darauffolgenden Tag.

 

 

&copy Cycling4fans

Januar 2005


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