Wie viele seiner Fahrerkollegen erlernte er den Mechanikerberuf, bevor er sich ernsthaft dem Radsport zuwandte. Lange fuhr er in der Provinz mit Erfolg aber ohne großen Ehrgeiz. Das änderte sich nach seiner Militärzeit, plötzlich erscheint er in Paris um "sein Heil auf den Rennbahnen zu suchen (...), ein unbekannter junger Mann vom Lande, der (...) sich regelmäßig bei den Endläufen von seinen raffinierteren Kollegen "einwickeln" läßt, wenn er in den Vorläufen auch noch so schön gesiegt hat. Und in diesen obskuren, kleinen Fahrer fährt auf einmal der Teufel der Tollkühnheit, er setzt sich in den Kopf, Meisterfahrer von Frankreich werden zu wollen."
Gemeinsam mit dem Deutschen Henri Mayer, der nach einem Schlüsselbeinbruch wieder seine Form erreichen musste und der das große Potential Friol's erkannte, trainiert der junge Mann hartnäckig und voller Ehrgeiz.
Friol schaffte es, er überraschte die alten Hasen und gewann 1904 seine erste französische Meisterschaft. Ein neuer Star war geboren, der in den folgenden Jahren die Erwartungen seiner Anhänger nicht enttäuschte.
Ausgerechnet ein Duell zwischen den beiden Fahrern Emile Friol und Henri Mayer führte 1910 zu schweren Zerwürfnissen zwischen den Deutschen Radverbänden und der UCI. Friol wurde durch die Fehlentscheidung eines Zielrichters als Sieger eines Zwischenlaufes zum Nachteil von Mayer bestimmt. Alle Deutschen Fahrer wurden von der WM zurückgezogen und erst 1912 kam es wieder zu einer Einigung.
Friol gewann diese Weltmeisterschaft vor Ellegaard.
Friol scheint wenig im Ausland gefahren zu sein, in den deutschen Statistiken seiner erfolgreichen Jahre 1911 und 1912 wird er nicht aufgeführt.
Im November 1916 stirbt Emile Friol an den Folgen eines Motorradunfalls.
Quelle: u. a. Sport-Album der Radwelt, 3. Jahrgang, 1904