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Walter Engelmann

 

 


Portrait

Erst mit 20 Jahren erlernte Walter Engelmann das Radfahren, schien aber ein Riesentalent zu haben, denn bereits im ersten Jahr beteiligte er sich an Straßenrennen. Schnell erkannte er, dass der Sprint sein wahres Metier war. Der selbstbewußte, "überaus liebenswürdige" und kameradschaftliche junge Mann mischte die Amateurszene unverzüglich auf und eilte von Erfolg zu Erfolg.  

 

1903 stand er kurz davor in Kopenhagen Weltmeister der Amateure über 1000 m zu werden. Im Endlauf besiegt er Benyon und Hellemann. Doch da der Däne Hellemann in der Zielkurve nach außen getragen wurde und Engelmann ihn innen überholte, wurde letzterer disqualifiziert. Die UCI setzt daraufhin einen Entscheidungslauf in London an, zu dem weder Engelmann noch Hellemann erschienen. Hellemann hatte nach Gronen/Lemke von seinem Verband keine Starterlaubnis erhalten, denn Engelmanns Sieg war in Kopenhagen anerkannt worden. Die Radwelt von 1905 berichtet aber, Hellemann hätte sich gemeinsam mit seinem Landsmann Hansen geweigert, nochmals anzutreten. Beide wurden daraufhin für einige Monate von ihren Verband disqualifiziert. Wie dem auch sei, in London kämpften daraufhin Benyon und Reed um den begehrten UCI-Titel, den Reed errang.

 

"Es war eine eine sehr aufregende Sache, als Engelmann im Endlaufe Benyon und Hellemann schlug, und es hätte nicht viel gefehlt, so hätten sich auch andere Leute wegen dieses Laufes geschlagen. Nichtsdestoweniger wurde Engelmann bei seiner Rückkehr nach Leipzig von den Leipziger Radfahrer-Vereinen mit Musik und Fackelbeleuchtung vom Bahnhofe abgeholt und als wahrer Weltmeister gefeiert." Auch der DRB führte Engelmann, den "Zankapfel von Kopenhagen", weiterhin als Weltmeister auf.

 

Nach seiner Miltärzeit, die er wegen eines Bruchleidens vorzeitig beenden musste, wechslte er zu den Berufsfahrern. Da er gleichzeitig als Geschäftsführer einer "der größten Leipziger Kraftfahrzeugfirmen" tätig war, konnte er sich dem Training nicht in dem Maße widmen, das für ein erfolgreiches Fahren von Nöten gewesen wäre, so dass Erfolge ausblieben. 

 

Ob Walter Engelmann noch längere Zeit Rennen fuhr, ist mir nicht bekannt, Ergebnisse konnte ich nicht finden.

 

Quellen:

Sport-Album der Radwelt, 4. Jahrgang, 1906

W.Gronen/W. Lemke, Geschichte des Radsports, 1987



Ergebnisse:

1902

1. Platz Kaiserpreis

1. Platz Meisterschaft von Deutschland

1. Platz Wanderpreis der Stadt Erfurt (insgesamt zweimal)

1. Platz Wanderpreis der Stadt Leipzig (insgesamt dreimal)

1. Platz Meisterschaft des D.R.B.

1. Platz Kaiserpreis

1903

1. Platz Weltmeisterschaft über 1000 m - von der UCI nicht anerkannt, aber vom DRB  

1904

Auf deutschen Bahnen errang Engelmann als Amateur im Jahre 1904 insgesamt 13 erste und 2 dritte Plätze, sowie einen zweiten Platz.

 

(...)

 

 

&copy Cycling4fans

März 2005


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