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Arthur Vanderstuyft

 

 


Portrait

Bereits mit 11 Jahren beteiligte sich Arthur an Rennen. Dies verdankte er seinem Vater, der mehrmals die Fernfahrten Bordeaux-Paris und Paris-Roubaix bestritten hatte. Er nahm seinen Sohn schon früh auf seine langen Trainingfahrten mit und so entwickelte dieser sich schnell zu einem sehr guten Straßenfahrer. 1898, bereits mit 15 Jahren gewann Arthur das Straßenrennen Tourcoing-Bethune-Tourcoing über 108 km, bei dem 68 Fahrer am Start waren, mit 5 Minuten Vorsprung in 3 Stunden und 41 Minuten (Durchschnittsgeschwindigkeit 29,3 km/h).

 

1899 wechselte Arthur auf die Rennbahn. Aufgrund mangelnder Renngelegenheiten in Belgien ging er nach Frankreich und setzte hier seinen Siegeszug fort. Sein Geld verdiente er als Automechaniker bei Minerva. 1902 wechselte er zu den Profis. Im Jahr darauf nahm er an seinem ersten Bol d'Or (24-Stundenrennen) in Paris teil und wurde erster Belgischer Meister über 100 km auf der Straße sowie auf der Bahn. Er konnte mit 20 Jahren bereits auf 500 Siege zurückblicken. Die Wintersaison verbrachte er in New York, wo er auch seine erste Frau, die Tochter eines Diamantenhändlers, kennenlernte. Leider verstarb sie recht früh. 1904 wurde er dritter bei der Weltmeisterschaft in London und beendete das Straßenrennen Paris-Roubaix als zweiter hinter Petit-Breton. Im Winter darauf lief es bei den Sixdays in New York mit Stol als Partner  besser als im Jahr zuvor, sie wurden zweiter.

 

Ab 1905 begann er als Dauerfahrer Karriere zu machen. So errang er seinen bislang größten Erfolg: Hinter Tandemführung legte er 943,666 km in 24 Stunden beim Bol d'Or in Paris zurück. Dabei soll er keine Schwäche gezeigt und seine Führungsmannschaften fortlaufens angefeuert haben, wobei diese allerdings so erschöpft waren, dass sie seinem Wunsch schneller zu fahren nicht entsprechen konnten. Die letzten 200 Meter spurtete er zudem noch in 12,2 Sekunden.

 

Die Weltmeisterschaften 1906 in Genf beendete er als zweiter. 1908 feierte vor allem auf Bahnen in Deutschland Siege und stellte etliche Rekorde auf. Auch die Jahre danach fuhr er häufig hier. Allerdings nahmen ihm seine Landsleute in der Vorkriegszeit das Geldverdienen im Feindesland sehr übel. Arthur soll jedoch von seinem Verdienst häufiger Medikamente, die es in Belgien nicht gab, gekauft haben, mit denen er einigen Menschen das Leben retten konnte.

 

1923 musste er aufgrund eines Trainingsunfalls, bei dem er sich das Knie brach, seine Rennfahrerlaufbahn aufgeben. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Schrittmacher, ließ er sich von seinem Schwager als Handelsreisender für Stoffe anstellen.  

 

Arthurs jüngerer Bruder Léon, geb. 9. Mai 1890 war ebenfalls Rennfahrer, Profi von 1908 bis 1928. Er starb am 26. Februar 1964.



Ergebnisse:

1899

3. Platz Meisterschaft von Belgien

 

(...)

1901

Meisterschaft von Belgien über 100 km auf der Landstraße

 

(...)

1903

Meisterschaft von Belgien auf der Bahn und auf der Straße (Brüssel)

1904

3. Platz Bol d'Or, Paris

3. Platz Steher-Weltmeisterschaft, London

kurze und lange Meisterschaft von Belgien (oder 2. Platz?)

2. Platz Paris-Roubaix

2. Platz Sixdays New York mit Stol

1905

1. Platz 12-Stundenrennen, Roubaix

1. Platz Bol d'Or, Paris

4. Platz Sixdays New York mit Stol

1906

1. Platz 50 km-Rennen, Paris

1. Platz 24-Stundenrennen  mit Stol, Treptow

2. Platz 24-Stundenrennen, Paris 

2. Platz Steher-Weltmeisterschaft, Genf

1907

1. Platz Grosser Rheinischer Steherpreis, Köln

1. Platz Alfred-Köcher- Erinnerungspreis, Spandau

1. Platz G.P. von Nürnberg

1. Platz G.P. von Deutschland, Spandau

1. Platz Goldenes Rad von Hannover

1. Platz Dauerrennen, Dresden

1. Platz G.P. der Stadt Spandau

2. Platz Großer Osterpreis, Dresden

2. Platz Int. Stundenrennen, Leipzig

2. Platz Preis der Stadt Leipzig

2. Platz G.P. von Berlin

2. Platz G.P. von Magdeburg

3. Platz G.P. von Köln

3. Platz Europapreis, Dresden

3. Platz Meisterschaft von Europa über 100 km

3. Platz Zweistundenrennen, Leipzig

 

Er gewann auf deutschen Bahnen 18 erste, 9 zweite, 9 dritte Plätze und einen 4. Platz.

 

Im Jahr 1907 belegte er hinter Guignard und vor Robl den zweiten Platz inder Verdienstrangliste der erfolgreichsten Dauerfahrer auf deutschen Bahnen.

1908

1. Platz Int. Frühlingspreis, Leipzig

1. Platz Int. Steherpreis, Leipzig

1. Platz Preis der Stadt Leipzig

1. Platz 50-km-Rennen, Leipziger

1. Platz Leipziger Herbstmesse, Steherpreis

1. Platz G.P. der Stadt Spandau

1. Platz G.P. von Europa, Leipzig

1. Platz Zweistundenrennen, Leipzig

2. Platz G.P. der Provinz Sachsen

3. Platz Dresdner Frühlingspreis

3. Platz Steher-Weltmeisterschaft, Berlin

3. Platz Preis vom Siebengebirge, Köln

3. PlatzWestdeutsches Derby, Köln

 

Vanderstuyft war in den Jahren 1895-1908 der dritterfolgreichste ausländische Dauerfahrer auf deutschen Bahnen.

 

Er belegte in der Verdienstrangliste der ausländischen Dauerfahrer auf deutschen Bahnen hinter Guignard den zweiten Platz.

1909

1. Platz Preis der Auaerwählten, Köln

1. Platz 20 km-Rennen, Zürich

2. Platz Goldenes Motorrad, Steglitz

2. Platz 10 km-Rennen, Zürich

2. Platz 30 km-Rennen, Zürich

2. Platz G.P. von Antwerpen

 

Auf deutschen Bahnen errang er einen ersten Platz und je 4 zweite und dritte Plätze.

 

In den Jahren 1905 bis 1909 belegte Arthur Vanderstuyft in der Verdienstrangliste der ausländischen Dauerfahrern auf deutschen Bahnen den dritten Platz.

1910

2. Platz G.P. von Frankfurt

3. Platz Grosser Kölner Frühjahrspreis

3. Platz Grosser Maipreis, Dresden

 

Auf deutschen Bahnen errang er einen ersten Platz, 3 zweite, 5 dritte und einen vierten Platz.

 

In den Jahren 1906 bis 1910 belegte Arthur Vanderstuyft in der Verdienstrangliste der ausländischen Dauerfahrer auf deutschen Bahnen den vierten Platz.

1911

1. Platz Grosser Germaniapreis, Köln

2. Platz Goldenes Rad vom Rhein, Köln

3. Platz Grosser Preis der Industrie, Plauen

 

Auf deutschen Bahnen errang er 1911 je einen ersten und zweiten Platz sowie 3 dritte 7und 5 vierte.

 

In den Jahren 1907 bis 1911 belegte Arthur Vanderstuyft in der Verdienstrangliste der ausländischen Dauerfahrer auf deutschen Bahnen den vierten Platz.

1912

1. Platz G.P. der Diamantenindustrie, Antwerpen

1. Platz Goldenes Rad, Roubaix

1. Platz G.P. von Deutschland, Düsseldorf

1. Platz Goldpokal, Hannover

2. Platz G.P. der Meisterfahrer, Antwerpen

2. Platz Goldenes Rad, Dresden

2. Platz 2-Stunden-Rennen, Leipzig

3. Platz Westdeutsches Derby, Düsseldorf

3. Platz G.P. von Europa, Leipzig

3. Platz Grosser Sachsenpreis, Dresden

 

Auf deutschen Bahnen errang er 2 erste, 2 zweite, 3 dritte Plätze sowie einen vierten Platz.

 

In den Jahren 1908 bis 1912 belegte Arthur Vanderstuyft in der Verdienstrangliste der ausländischen Dauerfahrer auf deutschen Bahnen den siebten Platz.

1913

3. Platz Bol d'Or, Paris

1914

2. Platz G.P. der Diamantenindustrie, Antwerpen

4. Platz Goldenes Rad von Antwerpen

4. Platz G.P. Carl Verbist, Antwerpen

 

(...)

 

Quellen:

Sport-Album der Radwelt, 5. Jahrgang, 1907 u.a.

de Wielersite

 

&copy Cycling4fans

Oktober 2005




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