Was hätte Marcel Cadolle noch alles gewinnen können! Seine Leistungen als Amateurfahrer ließen Frankreich aufhorchen, auch im radsportbegeisterten Ausland wurde sein Name bereits achtungsvoll erwähnt. Er beherrschte die Fernfahrt-Amateur-Szene Frankreichs. Und auch nach Ausflügen auf die Bahn kam er oft siegreich nachhause. Kaum war er 1906 Profi geworden, glänzte er mit einem zweiten Platz bei Paris-Roubaix und konnte sich als Sieger der prestigeträchtigen Fernfahrt Bordeaux-Paris feiern lassen.
Doch 1907 ließ sich nicht gut an. In verschiedenen Straßenrennen hatte er Pech mit seinem Radmaterial und er fiel zurück, die Tour de France sollte es richten. Es begann auch vielversprechend. 2. Platz nach der ersten Etappe von Paris nach Roubaix, 4. nach der 2. Etappe, zwar mit gehörigem Abstand, doch der verringerte sich nach der dritten und vierten Etappe, die Cadolle gewinnen konnte, entscheidend - er lag jetzt auf dem zweiten Gesamtrang, den er bis zum 7. Tag, einem rabenschwarzen Tag, verteidigen konnte. Marcel Cadoll stürzte schwer und musste lange Zeit im Krankenhaus verbringen. Danach beendete er seine Radfahrerkarriere. Welche Verletzungen diesen Entschluss herbeiführten, ist mir nicht bekannt.