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Cyrill Vanhouwaert / Van Hauwaert

 

 


Portrait

Dass Cyrille sich dem überegionalen Radsport widmete verdankt er der Bekanntschaft mit Dauerfahrer Arthur Vanderstuyft. Er brachte den 23jährigen auf die Idee sich bei Rennen zu versuchen. Paris-Roubaix schien ihm das Richtige. Er hatte zwar kein Rad, doch das konnte er sich bei Vanderstuyft leihen. So fuhr er nach Paris und behauptete sich, völlig ohne mannschaftliche Hilfe, gegen das gesammte französische Team. Er wurde zweiter hinter Georges Passerieu und vor Louis Troussellier. Schlagartig war der Belgier bekannt. Schnell fand er in einer Fahrradfirma einen Sponsor, sein Profidasein begann. Als nächstes startete er am 25. Mai bei Bordeaux-Paris über 575 km. Von 20 gestarteten Fahreren kamen 7 ins Ziel. Bei Paris-Brüssel meldete sich das Pech. Kurz vor dem Ziel hatte er Defekt, sodass er nur Vierter wurde. Auch die Tour de France nahm er in Angriff, musste aber ab der 10. Etappe aufgeben.

 

1908 setzte er seine Erfolgsserie fort: Er siegte bei Mailand-San Remo und erneut bei Paris-Roubaix. Bei Bordeaux-Paris musste er allerdings Troussellier den Vortritt lassen. Auch Paris-Brüssel konnte er nicht gewinnen, doch hier lieferte er sich einen Zielsprint mit Petit-Breton, der eine Fahrradlänge schneller die Ziellinie überfuhr.

 

"Erkennt man allein aus den hervorragenden Siegen des Belgiers schon eine große Zähigkeit und Ausdauer, so ist noch eine ganz besondere Eigenschaft an Vanhouwaert zu bemerken. Der so schnell emporgekommene Fahrer verdankt seine großen Erfolge eigentlich in erster Linie dem Wetter, denn es steht fest, dass Vanhouwaert um so besser fuhr, je schlechter das Wetter war. Diese merkwürdige Eigenschaft trug ihm den Beinamen "der Mann des Kotes" ein, und er scheint ihn mit Recht zu tragen, denn alle seine großen Siege errang er unter strömendem Regen oder bei aufgeweichten Straßen."

 

Cyrille war der erste Belgier, der sowohl Bordeaux-Paris, als auch Mailand-San Remo und Paris-Roubaix gewann. Er war aber auch der erste Belgier der eine Etappe der Tour de France für sich entscheiden konnte: 1909 siegte er auf der 1. Etappe der Tour, die von Paris nach Roubaix ging.

 

Vanhouwaert nahm ebenfalls an Bahnrennen teil, konnte wohl auch Siege einfahren, Näheres ist mir aber nicht bekannt. In späteren Jahren fuhr er erfolgreich das Brüsseller Sechstagrennen, das er 1914 und 1915 gewinnen konnte.



Quelle:

Sport-Album der Radwelt, 7. Jahrgang, 1909

 

von Maki, Dezember 2008



Ergebnisse:

1907

1. Platz Bordeaux-Paris

2. Platz Paris-Roubaix

4. PlatzParis-Brüssel

 

1908

1. Platz Paris-Roubaix

1. Platz Mailand-San Remo

2. Platz Bordeaux-Paris

2. Platz Paris-Brüssel

2. Platz Meisterschaft von Belgien, Straße

 

1909

1. Platz Bordeaux-Paris

Belgischer Meister, Straße

Sieger 2. und 4. Etappe Belgien-Rundfahrt

3. Platz Belgien-Rundfahrt

Sieger 1. Etappe der Tour de France

5. Platz Tour de France

 

1910

1. Platz Paris-Menin

2. Platz Paris-Roubaix

4. Platz Tour de France

2. Platz der 1. Etappe Tour de France Paris-Roubaix

2. Platz 12. Etappe

 

1911

2. Platz Paris-Tour

3. Platz Paris-Roubaix

3. Platz Lombardei-Rundfahrt

3. Platz Belgische Meisterschaft, Straße

5. Platz Paris-Brest-Paris

 

1912

2. Platz Sechstagerennen Brüssel, März, mit Vanderstuyft

 

1913

2. Platz Paris-Brüssel

2. Platz Bordeaux-Paris

 

1914

3. Platz Bordeaux-Paris

Sieger Sechstagerennen Brüssel, mit John Stol

 

1915

Sieger Sechstagerennen Brüssel, mit Josef Van Bever




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