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Odiel Defraeye / Odile Defraye

 

 


Portrait

Odiel musste auf Wunsch seines Vaters das Bürstenhandwerk erlernen um einmal dessen Geschäft übernehmen zu können. Aber er hatte schon früh Freude am Radfahren. Nachdem er sich ein Fahrrad eisern zusammengespart hatte, konnten ihn Freunde dazu überreden, eine Amateurlizenz zu lösen. Alsbald bagann er an Kirmesrennen teilzunehmen und schnitt dabei nicht schlecht ab. "Die Zahl der Enten, Gänse und Kaninchen, die der angehende Meisterfahrer allsonntäglich gewann, genügte reichlich, um eine Familie eine Woche hindurch satt zu machen, aber Defraye war unermütlich und vergrösserte von Sonntag zu Sonntag seine Menagerie."

 

Nach Beendigung seiner Militärzeit startete er 1908 bei der Flandernrundfahrt, die damals 400 km lang und zweigeteilt war und von Amateuren bestritten wurde. Er gewann sie (nach dem Sportalbum wurde er 2.) und machte sich langsam einen Namen. 1909 schlug er im Grossen Preis von Ypres auf der Bahn Vandenberghe, Buysse und Vanhouwaert und beendete Paris-Roubaix als vierzehnter. Die Tour de France musste er aber bereits auf der zweiten Etappe aufgeben.

1910 gewann er die Meisterschaft von Flandern und das Dreistunden-Rennen von Brüssel-Kareveld mit einer Glanzleistung, denn er überrundete dabei die besten belgischen Bahnfahrer gleich zweimal. Danach widmete er sich verstärkt den Straßenrennen und gewann in jenem Jahr noch die 100 km-Meisterschaft von Belgien.



Sein bedeutendes Jahr war 1912. Nach der belgischen Meisterschaft entschied er die Rundfahrt durch Belgien für sich und gewann danach überlegen die Tour de France. Er war der erste Belgier, der hier siegte und machte sich damit unsterblich. Bereits nach der 3. Etappe führte er das Klassement an und gab die Führung nicht mehr ab, zudem konnte er die Etappen 2, 7 und 9 gewinnen. Näheres siehe hier: >>> die Tour de France 1912.

 

"Defraye ist ein mehr als mittelgroßer, gutgebauter Fahrer, der auch im Sattel eine elegante Haltung zu bewahren weiss. Mut und Bescheidenheit zieren den jungen Belgier, dem sein kleiner Landsmann Blaise den auf Vanhouwaert gemünzten Ausspruch widmete: "Es ist nicht immer der Vogel mit den schönsten Federn, der am besten singt."" (Sport-Album der Radwelt)

 

1913 konnte Odile noch Mailand-San Remo für sich entscheiden. Die Tour begann auch nicht schlecht, von Etappe 2 bis 5 führte er, doch die 326km lange siebte Etappe von Bayonne nach Luchon über 4 Pyrennäengipfel konnte er wie weitere 81 Fahrer nicht beenden. Insgesamt startete er 6 Mal bei der Tour de France.



Ergebnisse:

1908

1. Platz Flandern-Rundfahrt, Amateure

 

1909

1. Platz Grosser Preis von Ypres

2. Platz Brüssel - Coq-sur-Mer

 

1910

1. Platz Meisterschaft von Flandern, 100 km

1. Platz Dreistunden-Rennen, Bahn Brüssel-Kareveld

 

1911

1. Platz Meisterschaft von Belgien, 100 km

6. Platz Rundfahrt durch Belgien

 

1912

1. Platz Meisterschaft von Belgien

1. Platz Rundfahrt durch Belgien, Etappen 2, 3, 6, 7

1. Platz Tour de France

 

1913

1. Platz Mailand-San Remo

 

1921

1. Platz 6. Etappe Rundfahrt durch Belgien



 

Quellen: Sport-Album der Radwelt. 11. Jahrgang

 

 

Maki, Juni 2007

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